Februar 2014 - a3kultur

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28.02.2014 Aufrufe

SErIE 3. bis 16. Februar 2014 12 Zart bis hart Vor 15 Jahren machte sich Mika Bruhn mit »An und für sich« selbstständig. Zu ihrem Kundenstamm gehören Biker, Pferdenarren und Freunde von Lack und Leder An und für sich ist es sicherlich eine gute Idee, sich in der hart umkämpften Modewelt auf eine bestimmte Nische zu spezialisieren. So machte es auch die Augsburger Modedesignerin Mika Bruhn, die seit über 15 Jahren selbstständig mit dem Schwerpunkt Entwurf und Maßanfertigung von Lederbekleidung arbeitet. Mit einer klassischen Damenschneiderlehre in einem Münchner Maßatelier und darauf folgenden Kursen für Schnittkonstruktion bei M. Müller & Sohn in München wurde sozusagen der Grundstein für das spätere eigene Label gelegt. Bevor Mika Bruhn sich jedoch selbstständig machte, arbeitete sie zunächst einige Jahre bei verschiedenen Designern und in der Musterabteilung von Mondi in München. »In dieser Zeit machte ich ausschließlich Musterschnitte für Modenschauen und Kollektionsteile und habe sehr umfangreiche handwerkliche Kenntnisse erworben«, berichtet Mika Bruhn. Schließlich folgte eine Designerausbildung an der Akademie für Gestaltung in München, wo sie als besondere Auszeichnung den »Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung« erhielt. Angefangen habe alles mit Motorradbekleidung. Später fertigte sie vor allem modische Reitsportbekleidung. »Da ich aber schon in meiner Jugend ein Faible für ausgefallene Kleidung hatte, wollte ich einen Schritt weiter gehen«, so Mika Bruhn. Mittlerweile ist ihr Label »An und für sich« vor allem für ausgefallene und individuelle Leder- und Fetischbekleidung bekannt. Alle Kleidungsstücke sind Maßanfertigungen aus hochwertigem Bekleidungsleder, das ökologisch gegerbt und strengen Kontrollen unterzogen wurde. »Natürlich schadstofffrei und fair gehandelt. Ich stehe im ständigen Kontakt mit meinen Ledergroßhändlern«, versichert Mika Bruhn. Ihre Mode lässt sich am besten mit den Attributen »zart bis hart, sinnlich bis erotisch, provokant bis exotisch und lässig bis edel« beschreiben. Zu ihrer Kundschaft zählt Mika Bruhn vor allem Leute aus der Fetischbranche rund um die Welt. »Ein Kunde kommt beispielsweise aus den Vereinigten Staaten, ein anderer wiederum kommt regelmäßig aus den Niederlanden, um sich von mir einkleiden zu lassen«, so Mika Bruhn. Aber auch die deutsche Elektro- Trip-Rockband Eisbrecher oder die Industrial- Metal-Band Märzfeld sowie die Rammstein- Coverband Stahlzeit sind Fans von »An und für sich«. Ihre Kleidung gibt es nur in ihrem Augsburger Atelier zu kaufen und wird ausschließlich von ihr angefertigt. Sozusagen vom Entwurf bis zum Endprodukt. Preislich gibt es kein oberes Limit. Für eine Hose aus Rindsleder bezahlt man beispielsweise um die 400 Euro, eine Lederjacke beginnt bei 700 Euro. Auch auf der Fetisch- und BDSM-Party »Atlantis Bizarre« oder dem Torture Ship auf dem Bodensee ist die Mode von »An und für sich« ein gern gesehener Gast. »Auf dem Grenzenlos-Festival haben wir auch schon eine Modenschau veranstaltet, die gut angekommen ist«, erzählt Mika Bruhn. Auch wenn Augsburg im Allgemeinen ein schwieriges Pflaster für ihre Art von Mode ist, sollte man unbedingt in ihrem Atelier vorbeischauen. Denn in Zukunft möchte »An und für sich« auch klassischere Ledermode für den Alltag machen. Und man kann sich relativ sicher sein, dass diese Kleidungsstücke etwas Besonderes werden könnten. Denn wer ohne langes Nachdenken von Vivienne Westwood als Designervorbild spricht, dürfte sein Handwerk begriffen haben. www.anundfuersich.de Foto: Frauke Wichmann, Text: Michael André Ankermüller 23. noveMber 2013 bis 23. Februar 2014 H2 – Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast beim Glaspalast 1, 86153 augsburg Hauptsponsoren Medienpartner w w w . a 3 k u l t u r . d e

SErIE<br />

3. bis 16. <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong><br />

12<br />

Zart bis hart<br />

Vor 15 Jahren machte sich Mika Bruhn mit »An und für<br />

sich« selbstständig. Zu ihrem Kundenstamm gehören<br />

Biker, Pferdenarren und Freunde von Lack und Leder<br />

An und für sich ist es sicherlich eine gute Idee,<br />

sich in der hart umkämpften Modewelt auf eine<br />

bestimmte Nische zu spezialisieren. So machte<br />

es auch die Augsburger Modedesignerin Mika<br />

Bruhn, die seit über 15 Jahren selbstständig mit<br />

dem Schwerpunkt Entwurf und Maßanfertigung<br />

von Lederbekleidung arbeitet. Mit einer<br />

klassischen Damenschneiderlehre in einem<br />

Münchner Maßatelier und darauf folgenden<br />

Kursen für Schnittkonstruktion bei M. Müller &<br />

Sohn in München wurde sozusagen der Grundstein<br />

für das spätere eigene Label gelegt. Bevor<br />

Mika Bruhn sich jedoch selbstständig machte,<br />

arbeitete sie zunächst einige Jahre bei verschiedenen<br />

Designern und in der Musterabteilung<br />

von Mondi in München.<br />

»In dieser Zeit machte ich ausschließlich<br />

Musterschnitte für Modenschauen und Kollektionsteile<br />

und habe sehr umfangreiche handwerkliche<br />

Kenntnisse erworben«, berichtet<br />

Mika Bruhn. Schließlich folgte eine Designerausbildung<br />

an der Akademie für Gestaltung in<br />

München, wo sie als besondere Auszeichnung<br />

den »Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung«<br />

erhielt. Angefangen habe alles mit<br />

Motorradbekleidung. Später fertigte sie vor<br />

allem modische Reitsportbekleidung. »Da ich<br />

aber schon in meiner Jugend ein Faible für ausgefallene<br />

Kleidung hatte, wollte ich einen<br />

Schritt weiter gehen«, so Mika Bruhn. Mittlerweile<br />

ist ihr Label »An und für sich« vor allem<br />

für ausgefallene und individuelle Leder- und<br />

Fetischbekleidung bekannt. Alle Kleidungsstücke<br />

sind Maßanfertigungen aus hochwertigem<br />

Bekleidungsleder, das ökologisch gegerbt<br />

und strengen Kontrollen unterzogen wurde.<br />

»Natürlich schadstofffrei und fair gehandelt.<br />

Ich stehe im ständigen Kontakt mit meinen<br />

Ledergroßhändlern«, versichert Mika Bruhn.<br />

Ihre Mode lässt sich am besten mit den Attributen<br />

»zart bis hart, sinnlich bis erotisch, provokant<br />

bis exotisch und lässig bis edel«<br />

beschreiben. Zu ihrer Kundschaft zählt Mika<br />

Bruhn vor allem Leute aus der Fetischbranche<br />

rund um die Welt. »Ein Kunde kommt beispielsweise<br />

aus den Vereinigten Staaten, ein anderer<br />

wiederum kommt regelmäßig aus den Niederlanden,<br />

um sich von mir einkleiden zu lassen«,<br />

so Mika Bruhn. Aber auch die deutsche Elektro-<br />

Trip-Rockband Eisbrecher oder die Industrial-<br />

Metal-Band Märzfeld sowie die Rammstein-<br />

Coverband Stahlzeit sind Fans von »An<br />

und für sich«. Ihre Kleidung gibt es nur in<br />

ihrem Augsburger Atelier zu kaufen und wird<br />

ausschließlich von ihr angefertigt. Sozusagen<br />

vom Entwurf bis zum Endprodukt. Preislich<br />

gibt es kein oberes Limit. Für eine Hose aus<br />

Rindsleder bezahlt man beispielsweise um die<br />

400 Euro, eine Lederjacke beginnt bei 700 Euro.<br />

Auch auf der Fetisch- und BDSM-Party »Atlantis<br />

Bizarre« oder dem Torture Ship auf dem Bodensee<br />

ist die Mode von »An und für sich« ein gern<br />

gesehener Gast. »Auf dem Grenzenlos-Festival<br />

haben wir auch schon eine Modenschau veranstaltet,<br />

die gut angekommen ist«, erzählt Mika<br />

Bruhn. Auch wenn Augsburg im Allgemeinen<br />

ein schwieriges Pflaster für ihre Art von Mode<br />

ist, sollte man unbedingt in ihrem Atelier vorbeischauen.<br />

Denn in Zukunft möchte »An und<br />

für sich« auch klassischere Ledermode für den<br />

Alltag machen. Und man kann sich relativ<br />

sicher sein, dass diese Kleidungsstücke etwas<br />

Besonderes werden könnten. Denn wer ohne<br />

langes Nachdenken von Vivienne Westwood als<br />

Designervorbild spricht, dürfte sein Handwerk<br />

begriffen haben. www.anundfuersich.de<br />

Foto: Frauke Wichmann, Text: Michael André Ankermüller<br />

23. noveMber 2013 bis<br />

23. <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong><br />

H2 – Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast<br />

beim Glaspalast 1, 86153 augsburg<br />

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