Modernisieren - Verlagsbeilagen des Nordbayerischen Kurier
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Foto: Internorm<br />
Der Himmelist blau, und die Sonne scheint auf die Scheibe: An schönen Wintertagen fallen dreckige Fenster besonders auf. Doch bei Minusgraden sollten<br />
sie nicht geputzt werden. „Denn durch die Kälte friert das Putzwasser an den Scheiben fest“, warnt Jürgen Benitz-Wildenburg vom Institut für Fenstertechnik<br />
in Rosenheim. Ist das Wasser60Grad wärmer als die Scheibe, ist der Temperaturunterschied außerdem so hoch, dass das Glas springen könne.<br />
Hier zählen innere Werte<br />
Alte Fenster sind eine Kostenfalle. Durch sie entweicht die Wärme nach draußen-und das kann<br />
ganz schön teuer werden. Was eigentlich ein Wärmedurchgangskoeffizient ist, sollte man <strong>des</strong>halb<br />
besserwissen -und auch, wie sich der U-Wert vom Uw-Wert unterscheidet.<br />
Unsanierte Häuser verlieren drei- bis fünfmal<br />
so viel Wärme wie jene mit einer dichten<br />
Verglasung. Bei der Fensterauswahl ist<br />
vor allem der Wärmedurchgangskoeffizient<br />
wichtig. Dieser wird auch U-Wert genannt<br />
und drückt aus, wie gut Fenster,<br />
Scheibenoder Wände abgedichtet sind. Der<br />
Uw-Wert gibt diese Eigenschaft für Fensterrahmen<br />
und Verglasung gemeinsam an.<br />
Die aktuell gültige Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) schreibt einen Uw-Wert von<br />
maximal 1,3 vor. Das bedeutet 1,1 für die<br />
Scheiben und 1,4 für den Rahmen.<br />
Ein Fenster besteht inder Regel aus zwei<br />
oder drei Scheiben. Zwischen abgedichteten<br />
Gläsern liegt Edelstahl, das eine geringe<br />
Wärmeleitfähigkeit besitzt. Moderne<br />
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zweifach verglaste Fenster schaffen in etwa<br />
einen U-Wert von 1,5 bis 1,1 Watt pro<br />
Quadratmeter und Kelvin. Gute Dreifachfenster<br />
habeneinen Wert zwischen 0,9 und<br />
0,5. Das bedeute, dass selbst bei Minusgraden<br />
im Freien die Scheiben auf der Innenseite<br />
min<strong>des</strong>tens 16 Grad warm bleiben.<br />
Zum Vergleich: Fenster mit einer altenEinfachverglasung<br />
haben einen U-Wert von<br />
etwa 5Watt pro Quadratmeter und Kelvin.<br />
Holzverbundfenster, die Anfang der 80er<br />
Jahre beliebt waren, und Isolierglasfenster<br />
aus den 90er Jahren, haben einen U-Wert<br />
vonrund 2,8.<br />
Wichtig für die Auswahl ist aber auch die<br />
Einheit Uw.Hier wirdzum U-Wert der Wärmeverlust<br />
<strong>des</strong> Rahmens hinzugerechnet.<br />
Auch dabeigilt: Je niedriger dieserist, umso<br />
besser. Gut ist ein Uw-Wert von insgesamt<br />
unter 1,3, sehrgut sindWerteunter 0,9.<br />
Ab 250 Euro pro Quadratmeter gibt esbereits<br />
doppelt verglaste Kunststofffenster.<br />
Dreifach verglaste Holzfensterkosten rund<br />
600 bis 800 Euro pro Quadratmeter Fensterfläche,<br />
heißt es beim Verband Privater<br />
Bauherren (VPB) inBerlin. Mit bis zu zehn<br />
Prozent kann der Einbau neuerFenster vom<br />
Staat bezuschusst werden. Holzfenster aus<br />
heimischen Sorten seien ökologisch am<br />
sinnvollsten, so der VPB. Tropenholz sei<br />
dann eine Alternative, wenn es aus kontrolliertem<br />
Anbau mit FSC- oder PEFC-Siegel<br />
stamme.<br />
dpa