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276 Altunburg
Reste älterer
Klosterbauten.
Reste der ursprünglichen Klosterbauten mit einigem charakteristischen Detail finden sich in zwei Erdgeschoßräumen
des Osttraktes unter dem jetzigen Kapitelzimmer. Das eine Gemach bildet einen länglichen,
mit vier rundbogigen Kreuzgewölben gedeckten Raum, dessen Rippen auf Wand- und Eckkonsolen
und einem freistehenden, jetzt völlig ummauerten Stützpfeiler aufruhen. Die kleinen, runden Schlußsteine
sind zum Teil glatt, zum Teil mit Blattwerk ornamentiert. An der Westseite dieses Raumes sind zwei
rundbogige und eine spitzbogige Nische. An den Gewölben Reste stark zerstörter Wandmalereien, und
zwar in einem Gewölbe Bilder der vier lateinischen Kirchenväter, denen Namensschriften beigesetzt sind,
in einem zweiten wurde das Bild des hl. Matthäus freigelegt, dem wohl in den drei anderen Kappen die
Fig. 297
Altenburg, Stift, Ostseite
des Bassinhofes
mit der Kirche (S. 275)
weiteren Evangelisten entsprachen. An einer der Wände Spuren einer Kreuzigung Christi. An derselben
Wand befinden sich zwei Wappen, von denen eines als das des Abtes Thomas Ziener (1609— 1618)
identifiziert werden kann und wohl auf eine Restaurierung des Raumes hindeutet. Unter dieser Schichte
befanden sich weitere Malereien, von denen nur geringe, undeutbare Spuren vorhanden sind.
Der zweite Raum ist quadratisch und besitzt eine, aus dreirippigen Gewölben gebildete, von einem jetzt
gleichfalls von Mauerwerk umschlossenen Pfeiler gestützte Decke. Die Rippen verlaufen an den Wänden
und bilden an den Vereinigungspunkten runde, glatte oder mit Blattwerk verzierte Schlußsteine. In
diesem Raume befindet sich eine romanische, gekuppelte Rundbogennische, deren Trennungssäule nach
unten verjüngt und an der Fußplatte mit Eckknollen besetzt ist. An der Ostseite ein Spitzbogen, der
von einer vermauerten Tür oder einem Fenster herrührt. An den Gewölben geringe Spuren von
figuraler Malerei, an den Rippen einfache Ornamentierung.