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Das Leben des Thomas von Aquin (1224/25-1274) - UK-Online

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<strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>des</strong> <strong>Thomas</strong> <strong>von</strong> <strong>Aquin</strong> (<strong>1224</strong>/<strong>25</strong>-<strong>1274</strong>)<br />

- geb. <strong>1224</strong>/<strong>25</strong> auf Schloss Roccasecca bei Neapel als Sohn <strong>von</strong> Theodora und Landolf<br />

<strong>von</strong> <strong>Aquin</strong> (Adel)<br />

- mit 5 Jahren wurde er <strong>von</strong> seinen Eltern den Benediktinern in Monte Cassino zur Erziehung<br />

und Ausbildung übergeben<br />

- 1239-1244 studierte er im benachbarten Neapel die artes liberales. Dort kam er erstmals mit<br />

der aristotelischen Naturphilosophie in Kontakt und lernte die Dominikaner kennen.<br />

- 1244 trat er gegen den Willen seiner Familie in den 1216 approbierten Dominikaner-Orden<br />

(ordo praedicatorum = Orden der Prediger) ein, gegründet durch den hl. Dominicus (1171-<br />

1221), einen Bettelorden, der sich am evangelischen Armutsideal orientierte.<br />

- auf Wunsch der Mutter wurde <strong>Thomas</strong> mit Hilfe seiner Brüder gefangen genommen, als er<br />

schon auf dem Weg nach Paris war. In seinem Heimatort stellte man ihn ca. 1 Jahr unter<br />

Hausarrest, um eine Mitgliedschaft in jenem Orden zu verhindern. Man hoffte vielmehr,<br />

durch eine Karriere bei den Benediktinern bis zum Abt im benachbarten Kloster Monte Cassino<br />

den Einfluss der Familie zu sichern.<br />

- 1245 konnte sich <strong>Thomas</strong> durchsetzen mit seinem Entschluss, Dominikaner zu werden und<br />

nach Paris abreisen, um dort sein Studium bis 1248 fortzusetzen.<br />

- Dort lernte er Albertus Magnus kennen, der ihn dann 1248-1<strong>25</strong>2 als seinen Schüler zur<br />

Errichtung eines neuen Studium Generale nach Köln mitnahm.<br />

- Dort wurde <strong>Thomas</strong> 1<strong>25</strong>0/51 zum Priester geweiht und ins Studium der Aristoteles-Schriften<br />

eingeführt. In Köln hielt <strong>Thomas</strong> als baccalaureus biblicus seine ersten akademischen Lehrveranstaltungen.<br />

- 1<strong>25</strong>2 wurde er <strong>von</strong> Albert nach Paris zurückgeschickt, um dort (sehr jung) durch Kommentierung<br />

der Sentenzen <strong>des</strong> Petrus Lombardus zum Magister der Theologie zu promovieren.<br />

- Die Promotion erfolgte 1<strong>25</strong>6. Ins Kollegium wurde er erst 6 Monate später aufgenommen<br />

wegen einer heftigen Kontroverse zwischen Weltklerus und Bettelorden um die Besetzung<br />

der theologischen Lehrstühle durch Mitglieder <strong>von</strong> Bettelorden.<br />

- 1<strong>25</strong>6-1<strong>25</strong>9 fungierte <strong>Thomas</strong> als Magister der Theologie in Paris<br />

- 1260/61 weilte er in Neapel und dann bis 1265 am päpstlichen Hof Urbans IV. in Orvieto.<br />

- 1265 wurde er nach Rom entsandt, um dort ein Studium zu eröffnen; er war dort als Magister<br />

im Ordenskonvent Santa Sabina tätig.<br />

- 1267/68 war er Lektor am päpstlichen Hof Clemens IV. in Viterbo<br />

- 1269-1272 hatte er zum zweiten Mal eine Lehrtätigkeit als Magister der Theologie an der<br />

Universität <strong>von</strong> Paris inne.<br />

- 1272/73 wirkte er als Magister in Neapel.<br />

- am 6. 12. 1273 geschah während der Messe etwas, das <strong>Thomas</strong> dazu brachte, alle weiteren<br />

schriftlichen Arbeiten zu beenden, auch die noch unvollendete Summa theologiae. Auf die<br />

Frage seines Sekretärs soll er geantwortet haben, dass ihm alles, was er geschrieben habe,<br />

verglichen mit dem, was er gesehen habe, wie Stroh erschiene. Es handelt sich dabei wohl<br />

nicht nur um eine mystische Erfahrung, sondern der sich anschließende stark verschlechterte<br />

Gesundheitszustand und Beeinträchtigungen bei Sprechen und Bewegung der Glieder deuten<br />

auf einen allgemeinen Zusammenbruch oder einen möglichen Schlaganfall hin.<br />

- Dennoch begab sich <strong>Thomas</strong> auf die Reise zum 2. Konzil <strong>von</strong> Lyon, starb aber noch auf dem<br />

Weg dorthin am 7. 3. <strong>1274</strong> in der Zisterzienserabtei Fossa Nova im heutigen Terracina.<br />

- am 18. 7. 1323 wurde er <strong>von</strong> Johannes XXII. heilig gesprochen<br />

- 1567 wurde er <strong>von</strong> Pius V. zum Kirchenlehrer erhoben und trägt den Beinamen „doctor<br />

communis“ (allgemeiner Lehrer) und „doctor angelicus“ (engelsgleicher Lehrer).


2<br />

<strong>Thomas</strong>’ bekannteste Werke<br />

- Summa contra Gentiles (1<strong>25</strong>9-1264) [Handbuch für die Mitbrüder]<br />

- Summa theologiae (1266-1273) [systematisches Unterrichtsbuch für Anfänger]<br />

- Kommentar zu den Sentenzen <strong>des</strong> Petrus Lombardus [Sentenzenkommentar]<br />

(1<strong>25</strong>2-1<strong>25</strong>6)<br />

- De ente et essentia (vor 1<strong>25</strong>6)<br />

- Contra impugnantes, Dei cultum et religionem (1<strong>25</strong>2-1<strong>25</strong>6)<br />

- Kommentar zu Boethius’ Traktaten De trinitate und De hebdomadibus (1<strong>25</strong>6-1<strong>25</strong>9)<br />

- Quaestiones disputatae de veritate (1<strong>25</strong>6-1<strong>25</strong>9)<br />

- Quaestiones disputatae de potentia (1265/66) [über die Allmacht Gottes in der<br />

Schöpfung]<br />

- Quaestiones disputatae de spiritualibus creaturis (1265/67) [Erörterung über die<br />

menschliche Seele]<br />

- De malo (1266/67)<br />

- De regno (1265/67)<br />

- Quaestiones quodlibetales (1<strong>25</strong>6-1<strong>25</strong>9 bzw. 1269-1272)<br />

- Kommentar zu De divinis nominibus <strong>des</strong> Pseudo-Dionysius Areopagita (1265-1267)<br />

- Kommentare zum Johannes-Evangelium und Paulus-Briefen (1269-1272)<br />

- Kommentar zum Buch Hiob (1261-1264)<br />

- De perfectione spiritualis vitae (1269/70) [zur Verteidigung religiöser Orden]<br />

- De unitate intellectus contra Averroistas (1270) [Schrift gegen eine bestimmte,<br />

auf Averroes zurückgehende Interpretation <strong>von</strong> Aristoteles’ Geistlehre]<br />

- Kommentare zu Aristoteles’ De interpretatione, Analytica posteriora, Physik,<br />

De Caelo, De generatione et corruptione, Meteorologica, De anima, Politik, Metaphysik,<br />

Nikomachische Ethik und zum Liber de Causis (1269-1272)<br />

- Kommentar zu den Psalmen 1-54 (1272)<br />

- Compendium theologiae (1272)<br />

- De substantiis separatis (1272)

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