Diss_Schade_Carolin.pdf - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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Eindruck von höchster Relevanz. Er sollte „Seriösität, Wichtigkeit und leichte Handhabbarkeit vermitteln sowie ästhetischen Maßstäben genügen“. [Fleicher 1996] Zu Testbeginn sollte mit einem gewissen Warm-up Prozess gerechnet werden. [Raab-Steiner et al. 2008] Eine wesentliche Bedeutung kommt der ersten Frage zu. Mit ihr werden die Motivation und das Engagement zur Beantwortung des gesamten Fragebogens angeregt. Auf ihre Erstellung sollte deshalb besonderen Wert gelegt werden. [Dillman 1978] Zum Ende des Tests flacht die Motivation der Patienten ab und es kann zu Ermüdungserscheinungen kommen. [Raab-Steiner 2008] Zu allgemein formulierte Fragen ergeben positivere Antworttendenzen, als detailreichere Fragen. Dieser Zusammenhang wird als Globalzufriedenheit versus Detailkritik bezeichnet. Patienten, die noch während ihres stationären Aufenthalts befragt wurden, äußern sich positiver, als Patienten nach ihrer Entlassung. [Roberts et al. 1987] Dieser Sachverhalt wird als positives Nahbild versus negatives Fernbild gedeutet. [Aust 1994] Der Patient scheint kurz nach seinem klinischen Aufenthalt am differenziertesten und maximal kritisch zu sein. [Aichele 2001] In anderen Studien konnte kein Zusammenhang zwischen der Patientenzufriedenheit und dem Befragungszeitpunkt ermittelt werden. [Walker 1984] Ein gut durchdachter Fragebogen ist die Grundlage für eine optimale Messung der Patientenzufriedenheit. Jedoch ist kein Fragebogen in der Lage die Patientenzufriedenheit exakt abzubilden. Eine Berechnung von Näherungswerten hingegen ist durchaus möglich und kann durch einen durchdachten Patientenfragebogen optimiert werden. 1.2. Radiojodtherapie aus Sicht des Patienten In folgendem Kapitel soll aufgezeigt werden, wie die RJTH abläuft. Dabei reicht die Beschreibung von der Vorbereitung bis hin zur Nachkontrolle. Es soll hier besonders betont werden, worin die Besonderheiten für den Patienten im Vergleich zu anderen stationären Therapien bestehen, und welche Rolle dem Strahlenschutz dabei zukommt. 15

1.2.1. Vorbereitung Diagnosestellung und Therapieempfehlung zur RJTH erfolgen in der Regel durch ambulante Spezialisten, die Anmeldung zur RJTH zumeist durch den Hausarzt. Nach Prüfung der Vorbefunde wird dem Patienten und dem Überweiser ein Einbestellschreiben zugesandt mit Informationen zum RJTH-Ablauf und Terminvorschlag zur Voruntersuchung und stationären RJTH. Bei der Voruntersuchung werden erforderliche Vortests zur RJTH durchgeführt, die Indikation geprüft, ein erstes Aufklärungsgespräch mit dem Patienten geführt und eine ggf. erforderliche Prämedikation oder Schilddrüsenmedikationspause festgelegt. 1.2.2. Stationäre Aufnahme Organisatorische Maßnahmen (Kliniksaufnahme, Telefon/Fernsehkarten, ggf. Internetanschluß, "passender" Zimmernachbar, Essenauswahl) sind weitgehend vorbereitet und können personalunterstützt auf der Station erfolgen. Patienten- Informationsposter auf Station informieren über den zeitlichen Ablauf der anstehenden Untersuchungen, Messungen und Maßnahmen. Aufnahme und RJTH werden in Greifswald in Therapiegruppen durchgeführt, was Übersichtlichkeit und Organisation für Patienten und Personal vereinfachen. Stationsarzt und Tagesschwester werden nach Möglichkeit für eine Therapiegruppe nicht gewechselt. 1.2.3. Durchführung und stationärer Aufenthalt Nach individuellem Arztgespräch, Anamnese, Blutentnahmen und Untersuchungen folgen RJ-Uptakemessungen, welche die Patienten an einem computergestützten Messplatz nach Einweisung und Testmessungen selbst durchführen (vgl. Abbildung 68). Einen hohen Stellenwert wird einem Aufklärungsgespräch in der Therapiegruppe am Nachmittag des Aufnahmetags zugemessen. Es erfolgt durch den Klinikchef oder Oberarzt durchgeführt, beinhaltet viele Aspekte der RJTH, Therapiefolgen, Strahlenhygiene und Strahlenschutz und bietet Möglichkeiten zu Fragen und Diskussion (vgl. Abbildung 69). Vor der RJ- Applikation am Folgetag werden noch einmal die individuellen Befunde mit dem Patienten besprochen. Nach Applikation der RJ-Therapiedosis müssen von Patienten und Personal Strahlenschutzmaßnahmen berücksichtigt werden (betonte WC- und Körperhygiene, 16

Eindruck von höchster Relevanz. Er sollte „Seriösität, Wichtigkeit und leichte<br />

Handhabbarkeit vermitteln sowie ästhetischen Maßstäben genügen“. [Fleicher 1996]<br />

Zu Testbeginn sollte mit einem gewissen Warm-up Prozess gerechnet werden.<br />

[Raab-Steiner et al. 2008]<br />

Eine wesentliche Bedeutung kommt der ersten Frage zu. Mit ihr werden die<br />

Motivation und das Engagement zur Beantwortung des gesamten Fragebogens<br />

angeregt. Auf ihre Erstellung sollte deshalb besonderen Wert gelegt werden. [Dillman<br />

1978] Zum Ende des Tests flacht die Motivation der Patienten ab und es kann zu<br />

Ermüdungserscheinungen kommen. [Raab-Steiner 2008] Zu allgemein formulierte<br />

Fragen ergeben positivere Antworttendenzen, als detailreichere Fragen. Dieser<br />

Zusammenhang wird als Globalzufriedenheit versus Detailkritik bezeichnet.<br />

Patienten, die noch während ihres stationären Aufenthalts befragt wurden, äußern<br />

sich positiver, als Patienten nach ihrer Entlassung. [Roberts et al. 1987] Dieser<br />

Sachverhalt wird als positives Nahbild versus negatives Fernbild gedeutet. [Aust<br />

1994] Der Patient scheint kurz nach seinem klinischen Aufenthalt am<br />

differenziertesten und maximal kritisch zu sein. [Aichele 2001] In anderen Studien<br />

konnte kein Zusammenhang zwischen der Patientenzufriedenheit und dem<br />

Befragungszeitpunkt ermittelt werden. [Walker 1984]<br />

Ein gut durchdachter Fragebogen ist die Grundlage für eine optimale Messung der<br />

Patientenzufriedenheit. Jedoch ist kein Fragebogen in der Lage die<br />

Patientenzufriedenheit exakt abzubilden. Eine Berechnung von Näherungswerten<br />

hingegen ist durchaus möglich und kann durch einen durchdachten<br />

Patientenfragebogen optimiert werden.<br />

1.2. Radiojodtherapie aus Sicht des Patienten<br />

In folgendem Kapitel soll aufgezeigt werden, wie die RJTH abläuft. Dabei reicht die<br />

Beschreibung von der Vorbereitung bis hin zur Nachkontrolle. Es soll hier besonders<br />

betont werden, worin die Besonderheiten für den Patienten im Vergleich zu anderen<br />

stationären Therapien bestehen, und welche Rolle dem Strahlenschutz dabei<br />

zukommt.<br />

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