28.02.2014 Aufrufe

Diss_Schade_Carolin.pdf - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

Diss_Schade_Carolin.pdf - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

Diss_Schade_Carolin.pdf - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Fragebögen sind ein gutes Mittel, um die Patientenzufriedenheit zu ermitteln. Die<br />

Therapie und der stationäre Aufenthalt können aus der Sicht der Patienten bewertet<br />

werden. Wichtig ist dabei die Erstellung eines durchdachten Fragebogens. Zu<br />

Bedenken sind eine sinnvolle Reihenfolge der Items, konkrete Formulierungen und<br />

Einhaltung der Gütekriterien. Nicht zu vergessen ist dabei, dass die abgefragten<br />

Informationen lediglich die subjektiven Meinungen der Patienten wiedergeben. Sie<br />

spiegeln oftmals das allgemeine Ansehen der Klinik oder des Arztes wider. [Riegl<br />

1991] Sehr informativ ist dabei eine kontinuierliche Befragung, die aufzeigt, ob<br />

eingeleitete Veränderungen erfolgreich waren, oder welche Umstellungen von<br />

Patienten als positiv oder negativ wahrgenommen wurden. Eine exakte Messung der<br />

Patientenzufriedenheit ist nicht realisierbar, jedoch ist es möglich, eine<br />

näherungsweise Abbildung zu schaffen. Ungenauigkeiten können durch die Qualität<br />

des Fragebogens gemindert werden. In der Umsetzung gibt es jedoch gravierende<br />

Unterschiede zwischen den einzelnen Kliniken.<br />

Jede Frage sollte für den Patienten möglichst klar umrissen, frei von<br />

Missverständnissen und sprachlich leicht verständlich sein. Auf jegliche Wertung<br />

sollte in der Formulierung verzichtet werden. Wie auch in der mündlichen<br />

Befragungen, kann es in der Benutzung eines Fragebogens zum Phänomen der<br />

Antworttendenzen kommen. Es ist jedem Patienten prinzipiell möglich, die Antworten<br />

absichtlich in eine negative oder aber auch positive Richtung zu verfälschen. Dies<br />

kommt gehäuft insbesondere dann vor, wenn dem Ergebnis zu erwartende<br />

Konsequenzen folgen. Es besteht das Problem der sozialen Unerwünschtheit. Die<br />

Patienten scheuen sich, den Fragebogen zu beantworten, sollten ihre Angaben nicht<br />

den sozialen Normen entsprechen. [Raab-Steiner et al. 2008] Die Akquieszenz<br />

beschreibt ein Phänomen, bei dem bei Patienten die Tendenz besteht, dichotome<br />

Fragen eher zustimmend zu beantworten. Daher sollte auf eine sinnvolle<br />

Reihenfolge von zu verneinenden und bejahenden Antworten geachtet werden. Bei<br />

der Verwendung von Skalen kann das Problem der Tendenz zur Mitte auftauchen.<br />

Patienten neigen dazu, sich vor der Vergabe von Extremantworten, sowohl in die<br />

negative als auch positive Richtung zu scheuen.<br />

Eine zentrale Rolle spielt die Reihenfolge und Länge der Fragen. Die Gestaltung des<br />

Fragebogens ist von gravierender Bedeutung. Diese entscheidet darüber, ob ein<br />

Patient gewillt ist, sich mit dem Messinstrument zu beschäftigen oder nicht. Der erste<br />

14

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!