Diss_Schade_Carolin.pdf - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

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ausgebildet und demzufolge kritischer. [Hall et al. 1994] Sie erwarten aufgrund der Lebensphase, in der sie sich befinden, nicht die Notwendigkeit eines Krankenhausaufenthaltes. Daraus resultiert eine höhere Unzufriedenheit. [Wüthrich- Schneider 2000c] Ein weiterer untersuchter soziodemographischer Faktor stellt das Geschlecht der Patienten dar. Es finden sich unterschiedliche Angaben in der Literatur. Männer sind kritischer in Bezug auf die Zufriedenheit als Frauen. [Aichele 2001; Weiss 1988] Gegenteiliges wurde in anderen Arbeiten dargestellt. Hier zeigten sich Frauen unzufriedener. [Khajat et al. 1994; Hopton et al. 1993; Williams et al. 1991] Weitere Studien konnten zeigen, dass es keinen Unterschied in der Zufriedenheit zwischen Männern und Frauen gab. [Baum et al. 1994; Delgado et al 1993; Pascoe et al. 1983] Die Frage nach dem Zusammenhang zwischen der Zufriedenheit und dem Geschlecht der Patienten ist demnach in der Literatur nicht hinreichend geklärt. Auch bezüglich des Zusammenhanges zwischen Sozialstatus und Zufriedenheit finden sich unterschiedliche Literaturangaben. Höhere sozioökonomische Klassen haben tendenziell höhere Erwartungen an einen Krankenhausaufenthalt als Patienten aus niedrigeren sozialen Schichten. Daraus kann eine niedrigere Zufriedenheit resultieren. Die Zufriedenheit der Patienten ist umso höher, je „[…] größer der soziale Abstand zum Arzt“. [Neugebauer et al. 2001; Aust 1994] Andere Arbeiten zeigten einen gegenteiligen Zusammenhang. Mit steigender sozioökonomischen Schicht wurde eine höhere Zufriedenheit ermittelt. [Carlson et al. 2000; Clearly et al. 1991; Ross et al. 1982; Pope 1978] Ähnliche Ergebnisse wurden für das Einkommen und die Bildung in der Literatur genannt (vgl. Tabelle 1). Es besteht eine enge Wechselbeziehung zwischen der sozialen Schicht, dem Einkommen und der Bildungsschicht. Weitere Einflussfaktoren sind Familienstand, ethische Zugehörigkeit und Familiengröße. 1.1.2.2. Interpersonelle Einflussfaktoren Der Gesundheitszustand ist der wichtigste Faktor der Patientenzufriedenheit. Ein therapeutischer Erfolg, mit subjektiver Verbesserung des Gesundheitszustandes, wirkt sich positiv auf die Zufriedenheit aus. Diese wird auch von Aspekten wie Lebensstil, Erfahrungen aus der Vergangenheit und Erwartungen für die Zukunft 9

eeinflusst. Es besteht eine Abhängigkeit individueller Werte für jeden Patienten selbst und die der Gesellschaft. [Carr-Hill 1992] Ein guter gesundheitlicher Zustand des Patienten erzeugt höhere Behandlungszufriedenheit. [Young et al. 2000; Cleary et al. 1991; Carmel 1985] Patienten sind zufriedener, wenn sich ihr Gesundheitszustand während der Behandlung subjektiv bzw. objektiv verbessert. [Wüthrich-Schneider 2000a; Wüthrich-Schneider 2000c; Pock 2000] Der momentane Gesundheitszustand des Patienten beeinflusst die Zufriedenheit mehr als die Verbesserung der Gesundheit durch die Therapie. [Kane et al. 1997] „Es ist auch die Tatsache zu berücksichtigen, dass bei besserem Gesundheitszustand die Aufenthaltsdauer kürzer wird und sich somit weniger Probleme stellen können, welche die Patientenzufriedenheit beeinträchtigen.“ [Wüthrich-Schneider 2000a] Ein effizientes Schmerzmanagement kann die Zufriedenheit verbessern. [Hull 1989] Die Beurteilung der Behandlungsqualität hängt stark vom Schmerzzustand des Patienten ab. [Larrabee et al.1995] Die Anzahl vorheriger Krankenhausaufenthalte fließt in die Patientenzufriedenheit mit ein. Die Zufriedenheit ist umso größer, je mehr vorherige Krankenhausaufenthalte die Patienten aufwiesen. [Wüthrich-Schneider 2000a] In seinem Versuch, die ärztliche Behandlung zu beurteilen, behilft sich der Patient anderen Qualitätsmerkmalen als Ersatz. Die Dauer der Behandlung oder der Einsatz technischer Geräte kann die Patientenzufriedenheit beeinflussen. Mit steigender Dauer der Therapie kann die Zufriedenheit gesteigert werden, da sich Patienten besser betreut fühlen. [Wüthrich-Schneider 1998] 1.1.2.3. Der Arzt als Einflussfaktor Der Arzt hat passiven Einfluss auf die Patientenzufriedenheit. Alter und Geschlecht des Arztes können eine veränderte Zufriedenheit der Patienten bedingen. Diese fällt umso positiver aus, je älter der behandelnde Arzt ist. Patienten weisen älteren Ärzten mehr Erfahrung auf ihrem Fachgebiet zu, als jüngeren. Das Geschlecht des Arztes hat einen Einfluss. Die Zufriedenheit in der Gruppe der männlichen Patienten, die von weiblichen Ärzten behandelt wurden, war am schlechtesten. [Wüthrich-Schneider 2000a; Wüthrich-Schneider 1998] 10

ausgebildet und demzufolge kritischer. [Hall et al. 1994] Sie erwarten aufgrund der<br />

Lebensphase, in der sie sich befinden, nicht die Notwendigkeit eines<br />

Krankenhausaufenthaltes. Daraus resultiert eine höhere Unzufriedenheit. [Wüthrich-<br />

Schneider 2000c]<br />

Ein weiterer untersuchter soziodemographischer Faktor stellt das Geschlecht der<br />

Patienten dar. Es finden sich unterschiedliche Angaben in der Literatur. Männer sind<br />

kritischer in Bezug auf die Zufriedenheit als Frauen. [Aichele 2001; Weiss 1988]<br />

Gegenteiliges wurde in anderen Arbeiten dargestellt. Hier zeigten sich Frauen<br />

unzufriedener. [Khajat et al. 1994; Hopton et al. 1993; Williams et al. 1991] Weitere<br />

Studien konnten zeigen, dass es keinen Unterschied in der Zufriedenheit zwischen<br />

Männern und Frauen gab. [Baum et al. 1994; Delgado et al 1993; Pascoe et al. 1983]<br />

Die Frage nach dem Zusammenhang zwischen der Zufriedenheit und dem<br />

Geschlecht der Patienten ist demnach in der Literatur nicht hinreichend geklärt.<br />

Auch bezüglich des Zusammenhanges zwischen Sozialstatus und Zufriedenheit<br />

finden sich unterschiedliche Literaturangaben. Höhere sozioökonomische Klassen<br />

haben tendenziell höhere Erwartungen an einen Krankenhausaufenthalt als<br />

Patienten aus niedrigeren sozialen Schichten. Daraus kann eine niedrigere<br />

Zufriedenheit resultieren. Die Zufriedenheit der Patienten ist umso höher, je „[…]<br />

größer der soziale Abstand zum Arzt“. [Neugebauer et al. 2001; Aust 1994] Andere<br />

Arbeiten zeigten einen gegenteiligen Zusammenhang. Mit steigender<br />

sozioökonomischen Schicht wurde eine höhere Zufriedenheit ermittelt. [Carlson et al.<br />

2000; Clearly et al. 1991; Ross et al. 1982; Pope 1978] Ähnliche Ergebnisse wurden<br />

für das Einkommen und die Bildung in der Literatur genannt (vgl. Tabelle 1). Es<br />

besteht eine enge Wechselbeziehung zwischen der sozialen Schicht, dem<br />

Einkommen und der Bildungsschicht. Weitere Einflussfaktoren sind Familienstand,<br />

ethische Zugehörigkeit und Familiengröße.<br />

1.1.2.2. Interpersonelle Einflussfaktoren<br />

Der Gesundheitszustand ist der wichtigste Faktor der Patientenzufriedenheit. Ein<br />

therapeutischer Erfolg, mit subjektiver Verbesserung des Gesundheitszustandes,<br />

wirkt sich positiv auf die Zufriedenheit aus. Diese wird auch von Aspekten wie<br />

Lebensstil, Erfahrungen aus der Vergangenheit und Erwartungen für die Zukunft<br />

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