Diss_Schade_Carolin.pdf - Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
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Nach der Theorie des positiven Nahbildes versus negatives Fernbild, wird in der<br />
Literatur beschrieben, dass Patienten kurz nach ihrer Entlassung kritischer sind als<br />
während des klinischen Aufenthaltes [Aust 1994]. Die Beantwortung der Fragebögen<br />
erfolgte in der Erhebung der Nuklearmedizin überwiegend während des stationären<br />
Aufenthaltes. In der Befragung durch das Institut für Community Medicine geschah<br />
dies 3-10 Tage nach Entlassung. Zu diesem Zeitpunkt, kurz nach der Entlassung,<br />
sind die Patienten maximal kritisch [Aichele 2001].<br />
Wesentlicher Faktor ist jedoch, dass in den Studien unterschiedliche Anzahlen von<br />
Urteilsklassen genutzt wurden. Im Patientenfragebogen der Nuklearmedizin wurde<br />
mit einer 4er-Skala gearbeitet. Das Institut für Community Medicine nutzte den<br />
Hamburger Fragebogen mit einer 5er-Skala (vgl. 2.5). Ausgehend von einer<br />
Normalverteilung der Daten, können um bis zu 20% schlechtere Ergebnisse der 5er<br />
Skala im Vergleich zur 4er Skala resultieren. Somit wären die Gesamtnoten der<br />
beiden Befragungen annähernd gleich. Dieses ist jedoch nur ein Richtwert, da die<br />
Daten der Nuklearmedizin keine Normalverteilung zeigten und die 4er Skala der<br />
Studie die Note 3 („befriedigend“) nicht beinhaltet.<br />
5.8. Fragebogen im Qualitätsmanagement<br />
Die Meinungsermittlung unter Zuhilfenahme eines Fragebogens stellt die höchst<br />
ökonomische Form der Befragung dar. [Jurisch 2008; Dreier 1999; Rosener 1993;<br />
Aust 1994]. Jedoch weist jeder Fragebogen gewisse Schwächen auf. In vielen<br />
Studien wird davon ausgegangen, dass eine objektiv gute Realität auch vom<br />
Patienten als solche wahrgenommen wird und Zufriedenheit hervorruft. Im<br />
Umkehrschluss wird angenommen, dass der subjektiv zufriedene Patient auch eine<br />
Zufriedenheitsangabe tätigt. [Leimkühler et al 1996].<br />
Die Hauptintention für die Befragung an der Klinik für Nuklearmedizin war die<br />
Betreuung der Patienten während des stationären Aufenthaltes zu verbessern. Dafür<br />
ist eine zeitnahe Auswertung nötig. Diese ist nur mit einem hohen Zeitaufwand zu<br />
bewerkstelligen. Aufgrund der insgesamt positiven Ergebnisse in der<br />
Patientenzufriedenheit ist die Selektion und Besprechung der Fragebögen<br />
unzufriedener Patienten von großer Bedeutung. Informativ sind die offen formulierten<br />
Fragen 12 (Lob) und 13 (Kritik/ Verbesserungsvorschläge). Besonders durch die<br />
Patienten frei formulierten Kritikpunkte werden Probleme benannt. Diese sollten<br />
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