Dokument 1.pdf - Hochschulschriftenserver der Universität Trier - hbz
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7 Methodik<br />
Die Festlegung des Katamnesezeitpunkts erfolgte nach ökonomischen und<br />
inhaltlichen Gesichtspunkten. Die Vorgabe fester Zeitintervalle bei<br />
Längsschnitterhebungen kann gemäß Faller (1998) wenig systematische<br />
Än<strong>der</strong>ungstendenz zutage bringen. Jedoch wird angeführt, dass mitunter eine<br />
Erfassung nach drei Monaten o<strong>der</strong> einem halben Jahr in <strong>der</strong> Copingforschung<br />
üblich ist. Besser sei jedoch eine ereignisbezogene Erhebung, also unmittelbar im<br />
Zusammenhang mit auftretenden Belastungen, was jedoch bei Umsetzung dieses<br />
Projektes organisatorisch nicht möglich gewesen wäre. Die längsschnittliche<br />
Betrachtung oben angeführter Studien erstreckte sich auf Zeiträume von 30 Tagen<br />
bis 3 Jahren (Keefe et al., 2001: 30 Tage; Robinson et al., 2007 und Hampel &<br />
Moergel, 2009: 6 Monate; Cotton et al., 2006: 12 bis 18 Monate; Huguelet et al.,<br />
2010: 3 Jahre). Beson<strong>der</strong>s bei chronischen Erkrankungen sei die Nachhaltigkeit von<br />
Verän<strong>der</strong>ungen von Bedeutung (Rose & Neumer, 2004). In Bezug auf<br />
Katamnesezeiträume führen diese Autoren an, dass beispielsweise beim Thema<br />
Alkoholismus von einer mittelfristigen Abstinenzdauer bei 6 bis 12 Monaten die<br />
Rede sein kann. Von einer dauerhaften Abstinenz könne ab 24 Monaten die Rede<br />
sein. Robinson et al. (2007) räumen ein, dass sechs Monate ein recht früher<br />
Zeitpunkt im Genesungsprozess von Alkoholikern seien und man Jahre statt Monate<br />
betrachten sollte. Unser Forschungsprojekt war auf zwei Jahre und vier Monate<br />
angelegt, weshalb eine mittelfristige Längsschnitterhebung in Betracht kam. Ein<br />
zweiter Messzeitpunkt nach 10 Monaten erschien als geeignet, um einerseits nicht<br />
mehr als ein gutes Drittel <strong>der</strong> Projektdauer auf die Datenerhebung zu verwenden,<br />
an<strong>der</strong>erseits aber auch Aussagen bzgl. relativ nachhaltiger Verän<strong>der</strong>ungen im<br />
Zusammenhang mit religiösem Coping treffen zu können. Huguelet et al. (2010)<br />
weisen darauf hin, dass bei einer von bis zu 20 Jahren bestehenden Erkrankung<br />
selbst in einem Untersuchungszeitraum von drei Jahren nur kleine Verän<strong>der</strong>ungen<br />
sichtbar werden würden, weshalb auch in dieser Studie wenige o<strong>der</strong> kleine<br />
längsschnittliche Verän<strong>der</strong>ungen bereits erfreulich sein dürften.<br />
Der ursprüngliche Gesamtfragebogen bestand aus soziodemografischen und<br />
krankheitsbezogenen Fragen, außerdem Items zur Persönlichkeit, <strong>der</strong> Anpassung<br />
und <strong>der</strong> Religiosität. Um den Fragestellungen dieser Arbeit gerecht zu werden,<br />
wurden Informationen dem Datenpool entnommen, <strong>der</strong> im Rahmen des größer<br />
angelegten Projektes gesammelt worden war. Im Folgenden wird lediglich auf