Dokument 1.pdf - Hochschulschriftenserver der Universität Trier - hbz
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6 Fragestellung 41<br />
klinische Praxis eingefor<strong>der</strong>t wird (Moreira-Almeida et al., 2006). Dieser Aspekt soll<br />
in <strong>der</strong> Diskussion (Kapitel 9) aufgegriffen werden. Rippentrop (2005) weist<br />
wie<strong>der</strong>holt auf die finanzielle Last durch chronische Schmerzen für die Gesellschaft<br />
hin. Dies zeigt die Notwendigkeit kosteneffektiverer und wirksamer Interventionen<br />
bei <strong>der</strong> Behandlung. Entsprechend sollen aus den Ergebnissen Implikationen für<br />
eine angemessene Berücksichtigung religiöser Aspekte bei <strong>der</strong> Behandlung<br />
chronischer Schmerzpatienten abgeleitet werden.<br />
Moreira-Almeida et al. (2006) führen als eine von zwei Forschungslinien (neben<br />
<strong>der</strong> Übertragung auf die klinische Praxis) „Cross-Cultural“-Studien an, die<br />
ausgeweitet werden sollten. Damit können sowohl unterschiedliche Kulturen in<br />
geographischer Hinsicht als auch unterschiedliche religiöse Kontexte gemeint sein.<br />
Huguelet et al. (2010) for<strong>der</strong>n Replikationen in an<strong>der</strong>en kulturellen Kontexten. Eine<br />
Mischung verschiedener religiöser Kulturen könne Interpretationen erschweren,<br />
weshalb homogene Populationen wünschenswert seien. Pargament et al. (in press)<br />
for<strong>der</strong>n ebenfalls, das Wesen religiösen Copings in an<strong>der</strong>en Ethnien, Kulturen und<br />
Religionen zu untersuchen. Klein und Lehr (2011) ziehen letztlich das Fazit, dass die<br />
deutschsprachige Forschung zum religiösen Coping noch recht rudimentär sei und<br />
von daher durch weitere Untersuchungen ergänzt werden sollte. Insofern wird <strong>der</strong><br />
deutschsprachige bzw. mitteleuropäische Kontext <strong>der</strong> vorliegenden Studie zu<br />
betonen sein.<br />
6.1.2 Methodische Folgerungen<br />
Aufgrund <strong>der</strong> subjektiven Komponente chronischer Schmerzen war die<br />
Datenerhebung mittels subjektiver Befragung (Fragebögen) naheliegend, um das<br />
individuelle Erleben von betroffenen Individuen zu erfassen. Auf objektive Daten<br />
sollte lediglich ergänzend zurückgegriffen werden.<br />
Wie bereits angesprochen, hält Rippentrop (2005) zudem in ihrem<br />
Reviewartikel über Religion und Gesundheit bei chronischen Schmerzen fest, dass<br />
mehr Längsschnittdesigns nötig sind, um Interaktionen und <strong>der</strong>en Effekte besser<br />
lokalisieren zu können und auch besser zwischen Nutzen o<strong>der</strong> Schaden von Religion<br />
/ Spiritualität im Belastungsverlauf differenzieren zu können. In diesem<br />
Zusammenhang sei es laut Keefe et al. (2001) erfor<strong>der</strong>lich, kausale Zusammenhänge