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Dokument 1.pdf - Hochschulschriftenserver der Universität Trier - hbz

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6 Fragestellung<br />

bewerten, die für verän<strong>der</strong>tes spirituelles o<strong>der</strong> religiöses Erleben in <strong>der</strong><br />

Krankheitsverarbeitung verantwortlich sind. Religiöse Aspekte können im<br />

Zusammenhang mit chronischen Schmerzen beispielsweise abhängig vom religiösen<br />

Hintergrund und <strong>der</strong> religiösen Verbundenheit variieren. Moreira-Almeida et al.<br />

(2006) resümieren, dass die Ermittlung von Mediatoren zwischen Religion und<br />

Gesundheit für ein besseres Verständnis des Zusammenhanges erwünscht sind.<br />

Auch Dezutter et al. (2011) halten in ihren Studien die Untersuchung von<br />

Dynamiken für erfor<strong>der</strong>lich, die hinter dem Zusammenhang zwischen Religiosität<br />

und Anpassung liegen.<br />

Als Bedingungen religiösen Copings scheinen vor allem das Lebensalter, die<br />

Geschlechtszugehörigkeit, die Ausprägung <strong>der</strong> Religiosität (siehe Kapitel 3.2) und<br />

die Stärke <strong>der</strong> Belastung (siehe Kapitel 3.3) maßgeblich zu sein. Als<br />

Wirkmechanismen im Sinne vermitteln<strong>der</strong> Variablen (Mo<strong>der</strong>atoren, Mediatoren)<br />

kommen wie<strong>der</strong>um soziodemografische Merkmale, die Ausprägung <strong>der</strong> Religiosität,<br />

die Stärke <strong>der</strong> Belastung sowie gängige nicht-religiöse Copingstrategien in Betracht.<br />

Pargament et al. (in press) verlangen außerdem, verschiedenartige Kriterien für<br />

Anpassung und Wohlbefinden einzubeziehen, die sich auf psychischer, körperlicher,<br />

sozialer und spiritueller Ebene befinden, da Bedeutungen über diese Ebenen hinweg<br />

bestünden. Die vorliegende Untersuchung beschränkt sich aus ökonomischen und<br />

konzeptionellen Gründen auf die psychische Ebene, aber unterscheidet dabei<br />

schmerzspezifische bzw. körperbezogene (z.B. Schmerzintensität, schmerzbedingter<br />

Ärger) von allgemeineren psychischen (z.B. Depressivität, psychische<br />

Lebensqualität) Anpassungsmaßen. Für die soziale Ebene kamen Maße zur sozialen<br />

Unterstützung und sozialen Belastung in Betracht, die jedoch als nicht-religiöse<br />

Copingstrategien den vermittelnden Variablen und nicht den Kriterien <strong>der</strong><br />

Anpassung zuzuordnen waren.<br />

Religiöses Coping sollte unabhängig von speziellen klinisch-therapeutischen<br />

Interventionen untersucht werden. Im Interesse stand die Bedeutung des<br />

individuellen religiösen Glaubens bei <strong>der</strong> Krankheitsverarbeitung, unabhängig von<br />

bestimmten zusätzlichen religionsbezogenen Einwirkungen von außen – mit <strong>der</strong><br />

Frage danach, ob Religion im Zusammenhang mit chronischen Schmerzen als<br />

Ressource zum Tragen kommt o<strong>der</strong> nicht. Dabei ging es um Grundlagenforschung,<br />

weniger um anwendungsbezogene Fragen, wenngleich die Übertragung auf die

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