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Dokument 1.pdf - Hochschulschriftenserver der Universität Trier - hbz

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34<br />

4 Chronische Schmerzen<br />

Holtzman et al., 2004), welche einen Prädiktor für Schmerzstärke darstellt.<br />

Stoisches Distanzieren war letztlich nur wirksam im Sinne reduzierter Schmerzen,<br />

wenn gleichzeitig eine Unterstützung durch Mitglie<strong>der</strong> des sozialen Umfeldes<br />

stattfand. Insgesamt ist am ehesten davon auszugehen, dass soziale Unterstützung<br />

bei <strong>der</strong> Aktivierung bestimmter Copingstrategien „assistierend“ und vermittelnd<br />

wirkt, statt selbst eine eigenständige Copingstrategie darzustellen. Soziale<br />

Unterstützung kann sowohl funktionale als auch dysfunktionale Copingstrategien<br />

för<strong>der</strong>n. Sie sei ein wichtiger Kontextfaktor, in dem Coping und dessen Effekte zu<br />

verstehen sind. Da es sich bei rheumatischer Arthritis um eine chronische<br />

Schmerzerkrankung handelt, da unter sämtlichen Symptomen ein dauerhaftes,<br />

intensives Schmerzerleben das bedeutsamste und problematischste Symptom<br />

darstelle (Holtzman et al., 2004), liefern diese Ergebnisse wichtige Hinweise zur<br />

Bedeutung sozialer Unterstützung bei chronischen Schmerzen.<br />

4.3 Psychologische Behandlung chronischer Schmerzen<br />

Insgesamt ist eine unzureichende Behandelbarkeit chronischer Schmerzen<br />

durch konventionelle, medizinische Methoden festzustellen (Kröner-Herwig, 2005).<br />

Von daher stellt Schmerzchronifizierung auch einen „gesundheitspolitischen<br />

Schlüsselbegriff“ (Frettlöh et al., 2003, S. 240) dar. Weniger eine Heilung, son<strong>der</strong>n<br />

vielmehr eine Schmerzlin<strong>der</strong>ung und Aufrechterhaltung des funktionellen Status´<br />

seien Ziele <strong>der</strong> Behandlung bei chronischen Schmerzen (z.B. Holtzman et al., 2004),<br />

wie bereits Kapitel 4.2 deutlich gemacht hat. Bei <strong>der</strong> Behandlung chronischer<br />

Schmerzen sei die medikamentöse <strong>der</strong> psychologischen Behandlung,<br />

Krankengymnastik und ggf. operativen Schmerztherapie untergeordnet (Geissner,<br />

2001). „Verschiedene Metaanalysen erbringen die unabweichbare Evidenz, dass<br />

psychologische Schmerztherapie wirksam ist“ (Kröner-Herwig, 2005, S. 100).<br />

Bestandteile psychologischer Schmerztherapie sind im Wesentlichen kognitivbehaviorale<br />

Verfahren, Relaxation und Biofeedback. Aus den oben beschriebenen<br />

Chronifizierungsfaktoren können Schlüsse für die Behandlung gezogen werden. Ziel<br />

kann es beispielsweise sein, Hilflosigkeit abzubauen und stattdessen<br />

Kompetenzvertrauen aufzubauen (Flor & Turk, 1996). Letztlich geht es bei <strong>der</strong><br />

psychologischen Schmerzbehandlung im Wesentlichen darum, funktionale<br />

Copingstrategien aufzubauen und zu unterstützen.

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