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Dokument 1.pdf - Hochschulschriftenserver der Universität Trier - hbz

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4 Chronische Schmerzen 27<br />

ein großes Potential <strong>der</strong> kognitiven Therapie bei <strong>der</strong> Behandlung von Schmerzen<br />

gesehen.<br />

Eine Literaturreview über psychologische Faktoren bei Nacken- und<br />

Rückenschmerzen, die ausschließlich Studien mit prospektivem Design<br />

berücksichtigte und entsprechend insgesamt 37 Studien ermittelte und analysierte,<br />

stellte heraus, dass psychologische Faktoren v.a. beim Übergang zu chronischen<br />

Problemen eine Rolle spielen (Linton, 2000). Allein schon bei akuten<br />

Schmerzproblemen wurde in den meisten Studien ein signifikanter Zusammenhang<br />

zwischen psychologischen Faktoren und Ergebnisfaktoren herausgestellt. Am<br />

Beginn von Schmerzen können sie durchschnittlich in schwachem bis<br />

mittelmäßigem Ausmaß beteiligt sein. Dennoch erklären psychologische Faktoren<br />

immer nur einen Anteil <strong>der</strong> Varianz beteiligter Einflüsse, was die Notwendigkeit<br />

eines multidimensionalen Verständnisses unterstreicht. Ein relevanter<br />

psychologischer Faktor, <strong>der</strong> beispielsweise das Auftreten von Rückenschmerzen<br />

beeinflusst, sei anhaltendes Stresserleben, dessen Wirkung auf einen<br />

Zusammenhang zwischen psychosozialem Stress und muskulärer Anspannung<br />

zurückgeführt werden könne (Hasenbring, Hallner & Klasen, 2001).<br />

4.1 Akutes versus chronisches Schmerzgeschehen<br />

Oben wurde bereits eine Unterscheidung von akuten und chronischen<br />

Schmerzen angedeutet. „Akut bedeutet, <strong>der</strong> Schmerz dauert Sekunden bis maximal<br />

Wochen und ist in <strong>der</strong> Regel an erkennbare Auslöser … gekoppelt“ (Kröner-Herwig,<br />

1996, S. 4). Akute Schmerzen gehören zur täglichen Erfahrung und werden durch<br />

äußere o<strong>der</strong> innere Reize hervorgerufen (z.B. Verletzung, Entzündung). Unter<br />

chronischen Schmerzen ist demgegenüber ein übergreifendes Krankheitskonzept zu<br />

verstehen, das unabhängig von spezifischen Syndromen wie Kopfschmerzen o<strong>der</strong><br />

Rückenschmerzen bestimmte Gemeinsamkeiten des Schmerzgeschehens umfasst<br />

(Kröner-Herwig, 2005).<br />

Dauer. Beson<strong>der</strong>s kennzeichnend für chronische Schmerzen ist zunächst die<br />

lange Dauer o<strong>der</strong> ein Wie<strong>der</strong>kehren <strong>der</strong> Schmerzbeschwerden (Kröner-Herwig,<br />

2005). Entsprechend <strong>der</strong> International Association for the Study of Pain (1986)<br />

wurde das Kriterium einer Mindestdauer von drei Monaten aufgestellt. Von Korff,

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