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Dokument 1.pdf - Hochschulschriftenserver der Universität Trier - hbz

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3 Religiöses Coping<br />

sowie die Dimension „Sinn / Friede“ des FACIT-Sp (Peterman et al., 2002) stiegen<br />

signifikant über die Zeit an. Höhere Werte <strong>der</strong> Spiritualität standen mit bestimmten<br />

positiven Lebensverän<strong>der</strong>ungen in Zusammenhang.<br />

Robinson et al. (2007) gingen in ihrer Studie beschreibend und explorativ vor<br />

und untersuchten Religiosität im Zusammenhang mit lediglich einer Outcome-<br />

Variable. Die Autoren führen mehrere Studien an, die die beson<strong>der</strong>e Relevanz von<br />

Lebenszweck o<strong>der</strong> -sinn für die Abstinenz von Alkoholikern im Genesungsprozess<br />

im Vergleich zu an<strong>der</strong>en religiösen Maßen herausheben. Sie befragten zweimal im<br />

Abstand von sechs Monaten 154 ambulante Patienten mit Diagnosen aus dem<br />

Bereich alkoholbezogener psychischer Störungen. Die Hälfte <strong>der</strong> religiösen Maße<br />

zeigte eine signifikante Verän<strong>der</strong>ung über die Zeit, und zwar einen Zuwachs <strong>der</strong><br />

Werte. Dazu gehörten unter an<strong>der</strong>em tägliches spirituelles Erleben, Lebenszweck<br />

und positives religiöses Coping. Negatives religiöses Coping zeigte keine<br />

Verän<strong>der</strong>ung. Die spätere Alkoholabstinenz war allein mit <strong>der</strong> vorherigen<br />

Ausprägung täglichen spirituellen Erlebens sowie mit Werten <strong>der</strong> Lebenszweck-<br />

Skala positiv assoziiert. Wie die Autoren anmerken, vermittelte diese Studie keine<br />

Informationen darüber, welche spirituellen Dimensionen ein Risiko für<br />

Alkoholprobleme darstellen könnten.<br />

Die Studie von Huguelet et al. (2010) ist die einzige <strong>der</strong> vier dargestellten<br />

Längsschnittstudien, die im europäischen Kontext stattfand. (Die an<strong>der</strong>en drei<br />

dargestellten Studien entstammen dem US-amerikanischen Kontext.) Anhand<br />

qualitativer, teilstrukturierter Interviews an 92 Personen mit schizophrener o<strong>der</strong><br />

schizoaffektiver Störung wurden subjektive Krankheitstheorien inkl. religiöser<br />

Aspekte untersucht. Eine Follow-Up-Erhebung fand nach drei Jahren statt. Religion<br />

könne Psychosepatienten sinnvolle Erklärungen für das eigene<br />

Krankheitsverständnis liefern. Die Autoren schließen sich <strong>der</strong> Unterscheidung von<br />

positivem versus negativem religiösem Coping als sinnstiftende Copingstrategien<br />

an. Es stellte sich heraus, dass religiöse Komponenten subjektiver<br />

Krankheitstheorien unabhängig von <strong>der</strong> religiösen Konfession sind. 38 % <strong>der</strong><br />

befragten Patienten erklärten ihre Erkrankung im gesamten Erhebungszeitraum<br />

nicht in spiritueller Weise. Je bedeutsamer jedoch Religion für die einzelne Person<br />

sei, desto mehr werde sie in Erklärungsmodelle <strong>der</strong> eigenen Erkrankung<br />

übernommen. Spirituelle Erklärungsaspekte zeigten keinen Zusammenhang mit

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