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Dokument 1.pdf - Hochschulschriftenserver der Universität Trier - hbz

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3 Religiöses Coping 23<br />

Hauptinhalte hier in chronologischer Reihenfolge skizziert werden:<br />

Keefe et al. (2001) verwenden eine interessante Methode <strong>der</strong><br />

Längsschnitterhebung und stellen unter an<strong>der</strong>em die Frage nach religiösem Coping<br />

als situationsüberdauernde Eigenschaft im Sinne eines „Traits“ versus als zeitlich<br />

verän<strong>der</strong>barer Zustand im Sinne eines „States“. Sie berichten transparent und gehen<br />

in ihrer Studie hypothesengenerierend wie auch -prüfend vor. 35 Personen mit<br />

diagnostizierter rheumatischer Arthritis waren angehalten, an 30<br />

aufeinan<strong>der</strong>folgenden Tagen eine tägliche Skala spirituellen Erlebens auszufüllen.<br />

Betrachtet wurde alltägliches, spirituelles Erleben, wie z.B. die Berührtheit durch die<br />

Schönheit <strong>der</strong> Schöpfung. Es zeigte sich, dass positives religiöses Coping im<br />

Durchschnitt häufiger verwendet wird als negatives. Unter den fünf religiösen<br />

Maßen (tägliches spirituelles Erleben, positives religiöses Coping, negatives<br />

religiöses Coping, Salienz von Religion im Copingprozess, Wirksamkeit religiösen<br />

Copings) hatte negatives religiöses Coping gewissermaßen eine Son<strong>der</strong>rolle inne, da<br />

mit Ausnahme diesen Maßes alle an<strong>der</strong>en Maße miteinan<strong>der</strong> korreliert waren. Die<br />

religiösen Maße standen mit Stimmung, jedoch kaum mit Schmerz in<br />

Zusammenhang. Beson<strong>der</strong>s bedeutsam erwies sich dabei das tägliche spirituelle<br />

Erleben. Die Autoren gehen von einem substanziellen „Trait“-Charakter religiöser<br />

Maße aus; manche religiösen Dimensionen schienen jedoch situationale Variabilität<br />

aufzuweisen. Insgesamt wurden die psychische und soziale Ebene <strong>der</strong> Anpassung<br />

untersucht; offen blieben die physiologische und verhaltensbezogene Ebene.<br />

Cotton et al. (2006) untersuchten ebenfalls Betroffene einer chronischen<br />

Erkrankung, <strong>der</strong> Autoimmunerkankung AIDS (Acquired Immune Deficiency<br />

Syndrome), und wiesen dabei ein sehr exploratives Vorgehen auf. Spiritualität bzw.<br />

Religion gingen mit acht Maßen in die Studie ein, dabei auch positives und negatives<br />

religiöses Coping. 450 ambulante Patienten wurden zweimal im Abstand von 12 bis<br />

18 Monaten mittels Fragebogen befragt. Es zeigte sich, dass auf positives religiöses<br />

Coping signifikant häufiger als auf negatives zurückgegriffen wird. Positives<br />

religiöses Coping wies einen klaren funktionalen Charakter auf, wohingegen<br />

negatives religiöses Coping dysfunktionale Zusammenhänge zeigte. Religiöses<br />

Coping war insgesamt signifikant, wenn auch schwach, mit weiblicher<br />

Geschlechtszugehörigkeit assoziiert. Die Ausprägung <strong>der</strong> religiösen Maße blieb über<br />

12 bis 18 Monate hinweg weitestgehend stabil. Lediglich intrinsische Religiosität

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