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Dokument 1.pdf - Hochschulschriftenserver der Universität Trier - hbz

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3 Religiöses Coping 15<br />

zum positiven Zusammenhang von Religiosität und Gesundheit verwiesen. Dabei<br />

lassen Murkens Verhaltens-, Kohäsions- und Selbstwerthypothese mit den<br />

aufgeführten Komponenten von Büssing (2011b) eine Entsprechung erkennen.<br />

Erwähnt seien zudem die bei Murken genannte Kohärenz- (religiös bezogene<br />

Interpretationen von Situationen, z.B. wenn Erlebnisse <strong>der</strong> Führung Gottes<br />

zugeschrieben) und die Copinghypothese (Bewältigungsvorteil religiöser Menschen<br />

in Grenzsituationen), welchen im weiteren Text beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit<br />

gewidmet wird.<br />

Eine Untersuchung an Darmkrebspatienten (Groß, 2009) ergab, dass<br />

Religiosität als Element von Sinnfindung verstanden werden kann, welche sich<br />

wie<strong>der</strong>um als maßgeblich für eine funktionale Krankheitsverarbeitung erwiesen<br />

hatte. Religiosität wurde dabei mittels Zentralitätsskala (Huber, 2003, siehe Kapitel<br />

7.1.1) erfasst und Sinnfindung mittels FACIT-Sp (Peterman, Fitchett, Brady,<br />

Hernandez & Cella, 2002, vgl. Kapitel 3.6). Damit konnte die sinnstiftende Funktion<br />

von Religiosität bestätigt werden. Religion kann Angst reduzieren, Sinn erschaffen,<br />

zu Intimität bzw. Vertrautheit, stressbezogenem Wachstum und <strong>der</strong> Suche nach<br />

Heiligem führen (Pargament et al., in press). Darin kommt zum Ausdruck, dass<br />

Religion letztlich in <strong>der</strong> Lage ist, zahlreiche unterschiedliche Bedürfnisse ihrer<br />

Anhänger zu bedienen. Als Schlüsselfunktionen von Religion gelten letztlich Sinn,<br />

Macht und Kontrolle, Trost, Zuwendung und „life transformation“ bzw.<br />

Lebenswandlung im Sinne einer Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> bisherigen Lebensrichtung, z.B.<br />

durch Konversion o<strong>der</strong> Vergeben.<br />

3.3 Mobilisations- und Puffereffekte bei religiösem Coping<br />

Es gibt Hinweise darauf, dass vor allem positives religiöses Coping (vgl. Kapitel<br />

3.4) durch Stress und Belastung „getriggert“, also mobilisiert wird (Pargament et al.,<br />

2011; Pargament et al., in press). Spiritualität stelle oftmals ein zentrales Thema für<br />

Patienten am Lebensende o<strong>der</strong> angesichts einer chronischen Erkrankung dar;<br />

gerade eine lebensbedrohliche Diagnose könne die Vertiefung spiritueller Fragen<br />

anstoßen (Cotton et al., 2006). Beson<strong>der</strong>s angesichts schwerwiegen<strong>der</strong>, belasten<strong>der</strong><br />

Lebensereignisse steige <strong>der</strong> Einsatz religiösen Copings an, was auf eine gewisse

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