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Dokument 1.pdf - Hochschulschriftenserver der Universität Trier - hbz

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3 Religiöses Coping 13<br />

und zwar wenn die Situation z.B. als Bedrohung o<strong>der</strong> Verlust interpretiert wird und<br />

die Religion somit eine weitere Dimension des Schmerzes und <strong>der</strong> Härte hinzufügt.<br />

3.2 Vermittelnde Faktoren zwischen Religion und Gesundheit<br />

Religion kann bei <strong>der</strong> Lebensbewältigung verschiedene Funktionen erfüllen, die<br />

als vermittelnde Mechanismen zwischen dem Rückgriff auf den religiösen Glauben<br />

angesichts eines Ereignisses auf <strong>der</strong> einen Seite und <strong>der</strong> Anpassung an dieses<br />

Ereignis auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite verstanden werden können. Im Allgemeinen wird<br />

eher ein indirekter als ein direkter Zusammenhang zwischen Religion und<br />

Gesundheit postuliert. Dabei wurden in Studien mehrfach Prozesse <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ation<br />

und Mediation festgestellt, zum Beispiel wenn gesün<strong>der</strong>e Verhaltensgewohnheiten<br />

durch religiöse Normen vermittelt werden o<strong>der</strong> eine religiöse Gemeinschaft wichtige<br />

Bedürfnisse <strong>der</strong> Zugehörigkeit und Unterstützung erfüllt und damit die<br />

Wi<strong>der</strong>standskräfte einer Person stärkt.<br />

Die Effekte religiösen Copings werden durch verschiedene Faktoren mo<strong>der</strong>iert.<br />

Religiöses Coping hilft beispielsweise eher solchen Menschen, welchen es mehr zur<br />

Verfügung steht und bei welchen es zwingen<strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lich ist (Pargament et al., in<br />

press; vgl. Kapitel 3.3). Bei <strong>der</strong> Verfügbarkeit sind die Ausprägung individueller<br />

Religiosität, Zugang und Vertrautheit mit <strong>der</strong> Thematik entscheidend. Bei kirchlich<br />

eingebundeneren bzw. aktiveren Individuen zeigte sich in einer<br />

Querschnittsbefragung ein größerer Zusammenhang mit Anpassung (Krause,<br />

Ellison & Wulff, 1998), z.B. erwiesen sich negative Interaktionen innerhalb <strong>der</strong><br />

Kirche bei diesen relevanter für die Affektivität als bei den Basismitglie<strong>der</strong>n bzw.<br />

religiösen Laien. Auch wenn Konfessionalität nicht zwangsläufig mit Religiosität<br />

einhergeht, so wird durch den erwähnten Zusammenhang mit <strong>der</strong> kirchlichen<br />

Einbindung plausibel, warum Konfessionalität als Mo<strong>der</strong>ator zwischen Religion und<br />

Gesundheit (Pargament et al., in press) in Frage kommt. Letztlich erscheint es<br />

beson<strong>der</strong>s plausibel zu sein, dass die Bedeutsamkeit <strong>der</strong> Religiosität im<br />

Krankheitsverarbeitungsprozess von <strong>der</strong> generellen Bedeutsamkeit <strong>der</strong> Religiosität<br />

im Leben eines Menschen abhängt, worauf die Ergebnisse von Huguelet, Mohr,<br />

Gilliéron, Brandt und Borras (2010) hinweisen.

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