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Dokument 1.pdf - Hochschulschriftenserver der Universität Trier - hbz

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3 Religiöses Coping 11<br />

3 RELIGIÖSES COPING<br />

Mit dem Begriff Religion sind im Folgenden speziell die Religiosität und<br />

Spiritualität eines Menschen, zumeist mit institutioneller Prägung im Hintergrund,<br />

gemeint. Nach Koenig, McCullough und Larson (2001) stellt Religion ein<br />

organisiertes System dar, welches Nähe zum Heiligen o<strong>der</strong> Transzendenten<br />

herstellt. Demgegenüber sei Spiritualität als persönliche Anfrage an ultimative<br />

Themen zu verstehen. Robinson, Cranford, Webb und Brower (2007) führen den<br />

individuellen und persönlichen Charakter von Spiritualität im Gegensatz zum<br />

kollektiven und institutionellen Charakter von Religiosität an. Wenn die Art <strong>der</strong><br />

Spiritualität im Rahmen einer institutionellen Anbindung durch eine bestimmte<br />

Religion beeinflusst wurde, dann ist am ehesten von Religiosität die Rede. Dennoch<br />

ist Religiosität nicht zwangsläufig an institutionelle Zugehörigkeit gebunden. So<br />

zeigte sich 2002 in einer Umfrage <strong>der</strong> Forschungsgruppe Weltanschauungen in<br />

Deutschland (2007), dass es unter konfessionslosen Personen „Gottgläubige“ und<br />

„Transzendenzgläubige“ gibt. Umgekehrt war festzustellen, dass Kirchenmitglie<strong>der</strong><br />

in ihrer Weltanschauung nicht notwendigerweise einer religiösen Lehre folgen, und<br />

zwar betraf dies knapp die Hälfte (48 %) <strong>der</strong> evangelischen Kirchenmitglie<strong>der</strong> und<br />

rund 30 % <strong>der</strong> Katholiken (Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland,<br />

2005).<br />

3.1 Definition von religiösem Coping<br />

Insbeson<strong>der</strong>e Pargament hat durch seine Formulierung spezifischer religiöser<br />

Copingstrategien zahlreiche Studien initiiert und durchgeführt (vgl. Pargament,<br />

Falb, Ano & Wachholtz, in press). Sein Ansatz ist unter dem Begriff „Religious<br />

Coping“ bekannt geworden. Religiöses Coping ist <strong>der</strong> Grad, in welchem Religion am<br />

Prozess des Verstehens und <strong>der</strong> Bewältigung eines kritischen Lebensereignisses<br />

beteiligt ist (systematische Review von Pargament, Feuille & Burdzy, 2011).<br />

Religiöses Coping zeigt die Funktionalität von Religiosität auf; es kann als<br />

Bestandteil von Religiosität verstanden werden, und zwar als „situativer Abruf <strong>der</strong><br />

religiösen Ressourcen“ (Klein & Lehr, 2011, S. 349). Religiöses Coping meint somit<br />

im Allgemeinen die Verkörperung von Religiosität in stressvollen Zeiten.

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