Dokument 1.pdf - Hochschulschriftenserver der Universität Trier - hbz
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2 Coping 5<br />
Schreibt eine Person einen eigenen Leistungserfolg <strong>der</strong> eigenen Fähigkeit zu,<br />
entspricht dies einer internalen Kontrollattribution (internaler Locus of Control)<br />
und wird in <strong>der</strong> Regel zu angenehmen Gefühlen, Selbstvertrauen und<br />
Kompetenzerleben führen. In ähnlicher Weise kann bei eigenen Misserfolgen eine<br />
externale Kontrollattribution (externaler Locus of Control), wie z.B. die Annahme<br />
<strong>der</strong> Wirkung von Pech, des Einflusses an<strong>der</strong>er Menschen o<strong>der</strong> einer höheren Kraft<br />
die Entstehung unangenehmer Gefühle verhin<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> vermin<strong>der</strong>n. In <strong>der</strong><br />
Copingforschung liegen umfassende Informationen vor, die dafür sprechen, dass ein<br />
internaler Locus of Control mit adaptiven Copingreaktionen in Zusammenhang<br />
steht, wohingegen ein externaler Locus of Control zahlreiche maladaptive<br />
Copingreaktionen nach sich zieht (Hewitt & Flett, 1996). Dennoch kann ein<br />
externaler Locus of Control unter bestimmten Bedingungen auch adaptiv sein, wie<br />
weiter unten deutlich wird.<br />
2.2 Antagonistische Copingmodelle<br />
Nach Lazarus und Folkman (1984) kann Verarbeitung von Belastung in<br />
problembezogene versus emotionsbezogene Copingstrategien unterteilt werden.<br />
Unter problembezogenem Coping verstehen die Autoren den Versuch, durch das<br />
Einholen von Informationen, direktes Handeln o<strong>der</strong> auch durch Unterlassung von<br />
Handlungen Problemsituationen zu lösen o<strong>der</strong> sich <strong>der</strong> belastenden Situation<br />
anzupassen. Diese Bewältigungsstrategie setzt an <strong>der</strong> äußeren Situation an.<br />
Emotionsbezogenes Coping meint Versuche, durch die Situation entstandene<br />
emotionale Erregung zu reduzieren. Problembezogene Copingstrategien zeigen<br />
allgemein positive Effekte auf verschiedene Gesundheitsindikatoren (Klein & Lehr,<br />
2011). Laut einer Sichtung von Studien zum Locus of Control (Hewitt & Flett, 1996)<br />
steht problembezogenes Coping mit einem internalen Locus of Control in<br />
Zusammenhang und ist dann adaptiv, wenn die belastende Situation als<br />
kontrollierbar gilt. Im Gegensatz dazu sind emotionsbezogene Copingstrategien<br />
dann adaptiv bzw. hilfreich, wenn ein Stressor bzw. die Belastung als<br />
unkontrollierbar verstanden wird. Darüber hinaus scheinen den Autoren nach<br />
emotionsbezogenes Coping und Locus of Control jedoch in keinem nachweisbaren<br />
Zusammenhang zu stehen.