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Dokument 1.pdf - Hochschulschriftenserver der Universität Trier - hbz

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2 Coping<br />

Gesundheit des Trinkenden gefährden. An<strong>der</strong>erseits kann die offensive Lösung des<br />

Konflikts durch Klärungsversuche bis zu einem gewissen Grad konstruktiv sein,<br />

indem sie zwar kurzfristig zusätzliche Anstrengungen bedeutet, aber langfristig<br />

durch geklärte Verhältnisse einen sachlicheren Umgang miteinan<strong>der</strong> ermöglicht.<br />

2.1 Coping als Bewertungsprozess<br />

Seit <strong>der</strong> Formulierung von Stress als transaktionalem Prozess zwischen einer<br />

Situation und <strong>der</strong> Person, welche die Situation erlebt (Lazarus & Folkman, 1984),<br />

richtet sich das Augenmerk psychologischer Forschung verstärkt auf kognitive<br />

Copingprozesse. Nach diesem Modell findet Coping im Rahmen zweier<br />

Bewertungsstufen statt. Zuerst wird die äußere Situation hinsichtlich ihrer<br />

Wichtigkeit interpretiert und anschließend hinsichtlich ihrer Bewältigbarkeit<br />

aufgrund <strong>der</strong> individuellen Gegebenheiten. Brandtstädter (1992) skizzierte einen<br />

ähnlichen zweistufigen Bewertungsprozess, bei welchem zuerst eine Diskrepanz<br />

zwischen Wunsch und Wirklichkeit wahrgenommen wird und anschließend die<br />

eigenen Potentiale zur Min<strong>der</strong>ung dieser Diskrepanz eingeschätzt werden. Dadurch<br />

wird deutlich, dass Stress nicht gleich Stress bzw. Belastung nicht gleich Belastung<br />

ist, da das Erleben einer Situation von <strong>der</strong> persönlichen Bewertung eines Menschen<br />

abhängt. Solche Copingmodelle zeigen auf, dass das Ausmaß <strong>der</strong> empfundenen<br />

Belastung von kognitiven Bewertungen abhängt (Klein & Lehr, 2011).<br />

Belastungen werden vor allem dann als wichtig eingeschätzt, wenn sie neu sind<br />

und eigene Ziele berühren. Für die Interpretation von Bewältigbarkeit spielt <strong>der</strong><br />

Locus of Control eine maßgebliche Rolle, also die Annahme über die<br />

Kontrollierbarkeit einer Situation. Dieser Begriff entstammt <strong>der</strong> Attributionstheorie,<br />

die zu den Grundlagen <strong>der</strong> Psychologie gehört und sich befasst mit den Versuchen<br />

<strong>der</strong> Menschen, „nach Ursachen für Handlungen [zu] suchen, … aus beobachtetem<br />

Verhalten auf innere Dispositionen [zu] schließen und … für eigene Handlungen und<br />

die an<strong>der</strong>er Menschen Zuschreibungen von Verantwortung und Schuld<br />

vor[zu]nehmen“ (Zimbardo, 1992, S. 569). Im Rahmen <strong>der</strong> Copingforschung liegt<br />

<strong>der</strong> Fokus auf Kontrollattributionen, die die Wahrnehmung <strong>der</strong> Beeinflussbarkeit<br />

von Situationen betreffen. Eine Kontrollattribution kann je nach Art <strong>der</strong> Situation<br />

unterschiedliche Emotionen und Motivationen nach sich ziehen (Zimbardo, 1992):

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