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Dokument 1.pdf - Hochschulschriftenserver der Universität Trier - hbz

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9 Diskussion 105<br />

Beitrag positiven religiösen Copings bei <strong>der</strong> Anpassung an eine chronische<br />

Belastung, auch wenn dessen funktionaler Charakter in manchen Ergebnissen<br />

angedeutet wurde, die jedoch außerhalb <strong>der</strong> Hypothesen lagen (Abbildung 7, Tabelle<br />

12). Aufgrund unterschiedlicher Vorzeichen bei den Betagewichten in Tabelle 12 ist<br />

die ausschließlich funktionale Konnotierung von positivem religiösen Coping<br />

allerdings wie<strong>der</strong>um in Frage zu stellen, da auch positive Zusammenhänge mit<br />

schlechterer Anpassung bzw. negative Zusammenhänge mit besserer Anpassung<br />

angedeutet werden. Der dysfunktionale Charakter negativen religiösen Copings<br />

wurde mehrfach deutlich (Tabelle 17 und Tabelle 18). Unter 18 potentiellen<br />

Mediatorvariablen korrelierten katholische Konfessionszugehörigkeit, Religiosität,<br />

depressives Coping, Hilflosigkeit und soziale Belastung positiv mit negativem<br />

religiösem Coping. Außerdem war eine negative Korrelation mit<br />

Konfessionslosigkeit und sozialer Unterstützung vorhanden. Die Zusammenhänge<br />

mit depressivem Coping, Hilflosigkeit, sozialer Belastung und sozialer<br />

Unterstützung weisen deutlich auf die inhaltliche Bedeutung des negativen<br />

religiösen Copings als belastungsassoziiert hin.<br />

Subjektive Anpassung wurde sowohl auf <strong>der</strong> psychischen als auch auf <strong>der</strong><br />

physiologischen Ebene erfasst. Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Anpassung innerhalb von 10<br />

Monaten zeigten sich, zumindest hochsignifikant, lediglich auf <strong>der</strong> körperbezogenen<br />

Ebene. An diesen Verän<strong>der</strong>ungen erwiesen sich unter den beiden religiösen<br />

Copingformen die Strategien negativen religiösen Copings beteiligt. Entsprechend<br />

<strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung von Pargament et al. (in press), zwischen psychologischer, sozialer<br />

o<strong>der</strong> physiologischer Ebene zu unterscheiden, ist darauf hinzuweisen, dass sich die<br />

hier ermittelten Effekte religiösen Copings allein im subjektiven, physiologischen<br />

Bereich nie<strong>der</strong>schlagen. Es ergab sich kein Nachweis hinsichtlich eines Einflusses<br />

auf psychische Beeinträchtigung. Für den sozialen Bereich waren nicht-religiöse<br />

Copingmaße integriert, die einen Zusammenhang mit negativem religiösen Coping<br />

<strong>der</strong>art erkennen ließen, dass auch dort dessen belasten<strong>der</strong> Charakter deutlich wurde<br />

(Tabelle 17 und Tabelle 18). Es waren jedoch keine sozialen Anpassungsmaße<br />

integriert.<br />

Es wäre falsch zu schlussfolgern, dass sich Religiosität in unserer Stichprobe per<br />

se als schädlich erwiesen hat; wenn sie jedoch wirksam wurde, dann eher in<br />

dysfunktionaler Weise. Es hat sich lediglich gezeigt, dass gebessertes,

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