Dokument 1.pdf - Hochschulschriftenserver der Universität Trier - hbz
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9 Diskussion 103<br />
o<strong>der</strong> wenig zusätzlicher Stressbelastung positives religiöses Coping höher<br />
ausgeprägt ist, was zu dem Schluss führt, dass eine geringere Gesamtbelastung<br />
positives religiöses Coping begünstigt. Später wurde deutlich, dass eine erhöhte<br />
Stressbelastung den dysfunktionalen Zusammenhang von negativem religiösen<br />
Coping mit Anpassung in <strong>der</strong> Funktion einer Mo<strong>der</strong>atorvariable verstärkt, was als<br />
Hinweis auf die Mobilisierung religiöser Aspekte unter erhöhter Belastung gewertet<br />
werden kann. Schmerzdauer zeigte keinen Effekt auf die untersuchten Formen<br />
religiösen Copings.<br />
Hinsichtlich <strong>der</strong> Wirkmechanismen religiösen Copings wurde davon<br />
ausgegangen, dass sich positives religiöses Coping hilfreich und negatives religiöses<br />
Coping hin<strong>der</strong>lich auf die Anpassung von Patienten mit chronischen Schmerzen<br />
auswirkt. Für diese Zusammenhänge wurden vermittelnde Variablen angenommen<br />
und untersucht. Zunächst zeigte sich im Durchschnitt eine Verbesserung des<br />
subjektiven Befindens in <strong>der</strong> Stichprobe innerhalb von 10 Monaten hinsichtlich <strong>der</strong><br />
Schmerzintensität, <strong>der</strong> Schmerzbeeinträchtigung sowie <strong>der</strong> körperlichen<br />
Lebensqualität (Tabelle 11). Für den Zusammenhang mit diesen hochsignifikanten<br />
Verän<strong>der</strong>ungen konnte lediglich dem negativen religiösen Coping ein maßgeblicher<br />
dysfunktionaler Beitrag nachgewiesen werden, welcher außerdem<br />
hypothesenkonform ausfiel. Positives religiöses Coping zeigte keinen signifikanten<br />
Anteil an <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> subjektiven Anpassung, währenddessen mit einer<br />
Varianzaufklärung von 3 % ein inverser Beitrag von negativem religiösen Coping zur<br />
Anpassung offensichtlich wurde (Tabelle 12). Hierbei handelt es sich um einen<br />
schwachen Effekt. Für positives religiöses Coping deutete sich hingegen eine<br />
umgekehrte Wirkung in dem Sinne an, dass verbesserte Anpassung positives<br />
religiöses Coping begünstigt bzw. verschlechterte Anpassung positives religiöses<br />
Coping verhin<strong>der</strong>t.<br />
Was vermittelnde Prozesse (Mediator- und Mo<strong>der</strong>atorvariablen) anbelangt, so<br />
trat <strong>der</strong> Charakter von Hilflosigkeitserleben als Mediator des Zusammenhangs<br />
zwischen negativem religiösem Coping und Schmerzbeeinträchtigung deutlich<br />
hervor. Dieses Ergebnis entspricht dem Pfadmodell von Zwingmann, Wirtz, Müller,<br />
Körber und Murken (2006), aus welchem hervorgeht, dass die Bedeutung religiösen<br />
Copings für die Ausprägung psychosozialer Anpassung vollständig durch nichtreligiöses<br />
Coping mediiert wird. Dieser querschnittliche Befund findet durch meine