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Dokument 1.pdf - Hochschulschriftenserver der Universität Trier - hbz

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1 Einleitung 1<br />

1 EINLEITUNG<br />

Täglich stellt sich die Frage, wie man mit Belastungen umgeht und welcher<br />

Umgang dabei wirksam und hilfreich ist, um zu einer Besserung o<strong>der</strong> Lösung zu<br />

finden. Menschen suchen auch im religiösen Glauben nach Hilfe. Aus <strong>der</strong> bisherigen<br />

religionspsychologischen Forschung ist bekannt, dass Religion insbeson<strong>der</strong>e in<br />

Krisenzeiten an Bedeutung für den Menschen gewinnt. Es gibt viele Hinweise<br />

darauf, dass sie vor Belastungen, wie z.B. Krankheiten schützen o<strong>der</strong> im Umgang<br />

damit helfen kann. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite sind auch schädliche Aspekte religiösen<br />

Glaubens bekannt.<br />

Eine beson<strong>der</strong>e Art <strong>der</strong> Belastung stellen Schmerzen dar. Die Verknüpfung von<br />

Religion und Schmerz kann vielfältig sein. Das Thema Schmerz hat in allen<br />

Religionen eine lange Geschichte. Wie stehen beide Aspekte miteinan<strong>der</strong> in<br />

Zusammenhang? Einerseits kann Schmerz einen Einfluss auf Religion haben. Man<br />

denke an intensive Schmerzerlebnisse, welche spirituelle Visionen induzieren<br />

können. Als ein Beispiel dafür seien Fakir Musafars schmerzvollen<br />

Körperexperimente genannt, die für ihn einen Zugang zu Spiritualität und Wissen<br />

darstellen (vgl. Musafar, 2002). An<strong>der</strong>erseits kann Religion Schmerzerleben<br />

beeinflussen. Viele Religionen bieten Erklärungen für die Bedeutung von Schmerz<br />

und Leiden (z.B. Buch Hiob 33,19 in <strong>der</strong> Heiligen Schrift des Christentums in <strong>der</strong><br />

Lutherübersetzung von 1984: „Auch warnt er [Gott] ihn [den Menschen namens<br />

Hiob] durch Schmerzen auf seinem Bett und durch heftigen Kampf in seinen<br />

Glie<strong>der</strong>n.“) sowie für den Umgang damit. So gelten Schmerzen im islamischen<br />

Glaubensverständnis als Prüfung Gottes, die in Geduld und Ausdauer bestanden<br />

werden kann, während Anhänger 1 des Buddhismus´ versuchen, Schmerz durch<br />

meditative Übungen zu kontrollieren (Müller-Busch, 1996).<br />

In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit geht es um die Rolle von vorwiegend christlich<br />

geprägter Religiosität bei Schmerzen und dabei insbeson<strong>der</strong>e um das subjektive<br />

Erleben Betroffener im Kontext einer chronischen Belastung. Die Daten <strong>der</strong><br />

1 Aus Gründen <strong>der</strong> Lesbarkeit verzichte ich im Folgenden auf eine geschlechtergerechte Schreibweise.<br />

Die verwendeten männlichen Personenbezeichnungen gelten (als sogenannte merkmallose Formen)<br />

für beide Geschlechter. Dort, wo explizit Angehörige eines Geschlechts angesprochen werden, wird<br />

dies kenntlich gemacht.

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