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3.1 Das Gate-Konzept<br />

heitskonzept, wie es exemplarisch von Hörwick und Siedersberger 121 beschrieben wird,<br />

und auf konservativen Entscheidungsstrategien, die mehr Falsch-Positive-Fehler zulassen,<br />

aufgebaut. Dies führt dazu, dass die Fehlerbehandlungsstrategien recht zeitaufwändig<br />

werden, da unterschiedliche Entscheidungsalternativen mit zunehmendem potentiellem<br />

Risiko sequentiell bewertet werden müssen 122 .<br />

Die teilautomatisierte Fahrzeugführung bietet im Vergleich zu vollautomatisierten Konzepten<br />

den Vorteil, den menschlichen Fahrer, dessen Fähigkeiten zur Beurteilung, ob<br />

eine positive Detektion richtig oder falsch ist, die der Automation übertreffen 123 , zu<br />

integrieren und den Entscheidungsprozess somit deutlich zu verkürzen. Ebenso zeigt<br />

sich bei der konventionellen Fahrzeugführung, dass der menschliche Fahrer in der Lage<br />

ist, komplexe Fahrsituationen zu analysieren und situationsabhängig Entscheidungsalternativen<br />

abzuleiten. Die Integration des menschlichen Fahrers als zusätzliche Entscheidungsinstanz<br />

zur Erhöhung der Beherrschbarkeit automatisierter Fahrzeugführungskonzepte<br />

ist daher die Motivation der kooperativen Fahrzeugführung 124 .<br />

Aus diesen Überlegungen lassen sich für die teilautomatisierte Fahrzeugführung somit<br />

drei unterschiedliche Systemausprägungen mit zunehmenden Automationsgrad definieren:<br />

• Systemausprägung „Anzeige“ (niedrigster Automationsgrad): Die Automation<br />

zeigt dem Fahrer das nächste Gate an, die Entscheidung erfolgt durch den<br />

Fahrer (expliziter Befehl).<br />

• Systemausprägung „Vorschlag“ (mittlerer Automationsgrad): Die Automation<br />

zeigt dem Fahrer das nächste Gate an und macht einen Entscheidungsvorschlag,<br />

die endgültige Entscheidung (explizite Bestätigung des Vorschlags oder<br />

Ablehnen durch einen anderen Befehl) erfolgt durch den Fahrer.<br />

• Systemausprägung „Entscheidung“ (höchster Automationsgrad): Verantwortungsteilung<br />

zwischen Fahrer und Automation in Abhängigkeit des bei der<br />

Entscheidung möglichen Fehlers. Im Falle von Entscheidungen mit potentiellem<br />

Falsch-Positiv-Fehler, bspw. der Entscheidung vor dem Kreuzungsbereich anzuhalten,<br />

da dieser durch andere Objekte belegt ist, gleicht das Verhalten der Automation<br />

dem des mittleren Automationsgrades: Die Automation zeigt dem Fahrer<br />

das nächste Gate an, macht einen Entscheidungsvorschlag und die endgültige<br />

121 Hörwick et al. (2010): Strategy and Architecture of a Safety Concept for Fully Automatic and Autonomous<br />

Driving Assistance Systems<br />

122 Urmson et al. (2008): Autonomous Driving in Urban Environments: Boss and the Urban Challenge, S.<br />

451<br />

123 Winner et al. (2012): Quo vadis, FAS?, S. 664<br />

124 Hakuli et al. (2012): Kooperative Automation<br />

35

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