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Abschließend erfolgt die Integration des entwickelten Konzepts in einen statischen<br />

Fahrsimulator zur Untersuchung der Gebrauchstauglichkeit im Rahmen einer Studie mit<br />

42 Probanden. Das Ziel der Untersuchung besteht in der zur technischen Bewertung<br />

ergänzenden Konzeptbewertung durch potentielle Nutzer. Neben der softwaretechnischen<br />

Umsetzung geht diesem Schritt eine prototypische Gestaltung der Mensch-<br />

Maschine-Schnittstelle in Form eines Anzeige- und Bedienkonzepts voraus. Die Untersuchung<br />

erfolgt anhand repräsentativer Kreuzungsszenarien innerhalb geschlossener<br />

Ortschaften. Der Abgleich mit einem, für jeden Probanden individuell ermittelten,<br />

subjektiven Kritikalitätsmaß zeigt, dass die Probanden alle Szenarien, in denen sich die<br />

Automation szenariogerecht verhält, sicher absolvieren. Dieses gilt ebenso für den<br />

höchsten Automationsgrad, bei dem die Automation die Entscheidung zum Passieren<br />

der Gates eigenständig trifft, und einem nicht szenariogerechten Verhalten der Automation.<br />

Einzig im Falle des mittleren Automationsgrades, bei dem die Automation dem<br />

Fahrer einen Entscheidungsvorschlag anzeigt, kommt es bei zwei Probanden zu Kollisionen<br />

mit anderen Verkehrsteilnehmern. Weiterhin wird die Entscheidungszeit der Probanden<br />

sowie die Reaktionszeit im Falle eines nicht szenariogerechten Verhaltens untersucht.<br />

Bei der Entscheidungszeit zeigen sich signifikante Unterschiede zwischen den<br />

Systemausprägungen „Anzeige“ und „Vorschlag“, wobei bei letzterer längere Entscheidungszeiten<br />

ermittelt werden. Der Vergleich der Reaktionszeit für die Systemausprägungen<br />

„Vorschlag“ und „Entscheidung“ führt gar zu hochsignifikanten Unterschieden,<br />

wobei die Reaktionszeit mit dem Automationsgrad zunimmt. Eine genauere Betrachtung<br />

des Entscheidungszeitpunkts zeigt jedoch, dass ein Großteil der Probanden die<br />

Entscheidung im Falle der Systemausprägung „Vorschlag“ unabhängig von der angezeigten<br />

Entscheidungsassistenz trifft. Die subjektive Beurteilung fällt insgesamt positiv<br />

aus, wobei eine Tendenz zu schlechteren Bewertungen mit steigendem Automationsgrad<br />

erkennbar ist. Zudem ist eine Abhängigkeit der Bewertung von der nachgewiesenen<br />

Technikaffinität des Probandenkollektivs nicht auszuschließen. Aufgrund von die Beurteilung<br />

negativ beeinflussenden Parametern, wie der prototypischen Gestaltung der<br />

Mensch-Maschine-Schnittstelle, der kurzen Eingewöhnungs- und Nutzungsdauer sowie<br />

des Erlebens eines Ausschnitts der Fahreraufgabe bei einer teilautomatisierten Fahrzeugführung<br />

nach dem CbW-Konzept, erscheint eine weitere Optimierung in diesen<br />

Bereichen vielversprechend.<br />

Insgesamt lässt sich die Systemausprägung „Vorschlag“ mit dem mittleren Automationsgrad<br />

aufgrund der schlechteren Ergebnisse im Vergleich zu den anderen Systemausprägungen<br />

kritisch diskutieren. So führt dieser Automationsgrad im Vergleich zum<br />

niedrigsten Automationsgrad, bei dem der Fahrer die Entscheidung ohne Unterstützung<br />

der Automation trifft, zu längeren Entscheidungszeiten. Andererseits wird diese Systemausprägung<br />

von einigen Probanden nicht wirklich angenommen, wie die Betrachtung<br />

des Entscheidungszeitpunktes zeigt oder führt gar zu sicherheitskritischen Irritationen,<br />

die im Falle von zwei Probanden zu Kollisionen mit anderen Verkehrsteilnehmern<br />

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