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7 Gesamtfazit und Ausblick<br />

Den Ausgangspunkt dieser Arbeit bildet die Fragestellung, ob eine kooperative Entscheidungsfindung<br />

hinsichtlich der Ausführbarkeit von Fahrmanövern im Kontext der<br />

teilautomatisierten Fahrzeugführung nach dem Conduct-by-Wire-Prinzip darstellbar ist.<br />

Das Ziel dieser Arbeit besteht in der Entwicklung eines Interaktionskonzepts, das die<br />

Anforderungen des Fahrers und der Automation gleichermaßen berücksichtigt, sowie<br />

der Untersuchung dessen technischer Realisierbarkeit.<br />

Der in dieser Arbeit gewählte Top-down-Ansatz beginnt mit grundlegenden Betrachtungen<br />

auf der Systemebene. Hierzu zählen die Ermittlung der zu erfüllenden Anforderungen,<br />

wie die Identifikation repräsentativer Szenarien, einzuhaltende verhaltensrechtliche<br />

Vorschriften sowie Anforderungen des Fahrers an eine kooperative Interaktion. Das<br />

Ergebnis einer hierauf basierenden Konzeptentwicklung ist das sogenannte „Gate-<br />

Konzept“, das aus einer Segmentierung der Manöverausführung in Form zu passierender<br />

Entscheidungspunkte, den „Gates“, besteht. Aus dieser Konzeptidee werden drei<br />

Systemausprägungen abgeleitet, die sich durch den realisierten Automationsgrad und<br />

somit durch den Assistenzgrad bei der Entscheidungsfindung unterscheiden. Zudem<br />

wird das entwickelte Interaktionskonzept durch ein Sicherheitskonzept erweitert, das<br />

das Fahrzeug im Falle einer ausbleibenden Entscheidung der beiden Interaktionspartner<br />

Fahrer oder Automation in einen sicheren Zustand, dem Stillstand am Gate, überführt.<br />

Grundlegende Betrachtungen zur Realisierbarkeit des Gate-Konzepts zeigen, dass sich<br />

dieses auf 400 repräsentative Szenarien theoretisch anwenden lässt. So sind die Position<br />

der Gates sowie der den Gates zugewiesene Informationsbedarf stets eindeutig zu definieren.<br />

Jedoch führt diese Betrachtung auch zu ersten Anforderungen an die maschinelle<br />

Umfeldwahrnehmung. Es zeigt sich, dass die zu passierende Gate-Sequenz während der<br />

Manöverausführung in Szenerien einer Klasse, beispielsweise das Linksabbiegen an<br />

Kreuzungen, abhängig von die Szenerie beschreibenden Merkmalen ist. So existiert<br />

keine standardisierbare und auf alle Szenarien einer Klasse anwendbare Gate-Sequenz.<br />

Ferner ist eine Identifikation der Szeneriemerkmale durch eine dafür geeignete Umfeldwahrnehmung<br />

erforderlich. Diese grundlegenden Betrachtungen auf der Systemebene<br />

basieren auf einem Szenarienkatalog, der systematisch aus den Richtlinien für die<br />

Anlage von Straßen und der Straßenverkehrsordnung abgeleitet wurde. Die Übertragbarkeit<br />

der Ergebnisse auf länderspezifische Besonderheiten kann daher durch Anwendung<br />

der Methodik mit den entsprechenden Richtlinien untersucht werden.<br />

Der zweite Teil der Arbeit befasst sich mit der Konkretisierung des entwickelten Interaktionskonzepts<br />

auf der Funktionsebene in Form einer regelungstechnischen Funktionsentwicklung<br />

sowie der Ermittlung der Anforderungen an die maschinelle Umfeldwahr-<br />

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