28.02.2014 Aufrufe

Download - tuprints - Technische Universität Darmstadt

Download - tuprints - Technische Universität Darmstadt

Download - tuprints - Technische Universität Darmstadt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

6.7 Fazit und Diskussion der Ergebnisse<br />

6.7 Fazit und Diskussion der Ergebnisse<br />

Die Auswertung der Fahrsimulatorstudie mit Probanden zur Untersuchung der Gebrauchstauglichkeit<br />

des entwickelten Interaktionskonzepts führt zu unterschiedlichen<br />

Ergebnissen. Eine grundlegende Betrachtung liefert Hypothese H 4, nach der eine sichere<br />

Absolvierung repräsentativer Szenarien mit dem Gate-Konzept möglich ist. Hypothese<br />

H 4 bewährt sich für alle Automationsgrade für den Fall, dass sich die Entscheidungsassistenz<br />

szenariogerecht verhält. Hypothese H 4 bewährt sich ebenfalls für den<br />

Automationsgrad 3 für den Fall eines nicht szenariogerechten Verhaltens der Automation.<br />

Einzig für AL 2 kommt es in zwei Fällen zu einer Unterschreitung des individuellen<br />

Kritikalitätsmaßes und zu einer Kollision mit anderen Verkehrsteilnehmern. Beide<br />

Probanden geben in der Befragung an, sich auf die Anzeige der Automation verlassen zu<br />

haben und dadurch eine falsche Entscheidung getroffen zu haben. Das Auftreten dieser<br />

unsicheren Situationen kann auf unterschiedliche Ursachen zurückgeführt werden. Eine<br />

mögliche Ursache ist eine, eventuell durch die Entscheidungsassistenz beeinflusste,<br />

Fehleinschätzung der Situation durch den Probanden. Andererseits besteht jedoch auch<br />

die Möglichkeit einer für den Probanden nicht eindeutigen Aufgabenteilung und einer<br />

damit verbundenen Notwendigkeit, die Entscheidungen der Automation zu überprüfen.<br />

Eine eindeutige Trennung zwischen dem Handeln der Probanden und der Eindeutigkeit<br />

des Interaktionskonzepts ist somit nicht möglich. Hypothese H 4 bewährt sich demnach<br />

nicht für den Automationsgrad 2 in den Fällen, in denen sich die Entscheidungsassistenz<br />

nicht szenariogerecht verhält.<br />

Für die Entscheidungszeit, die die Dauer zwischen der Anzeige des von der Automation<br />

ausgeführten Manövers und dem Zeitpunkt der Entscheidung des Probanden kennzeichnet,<br />

kann die Gleichheitshypothese für die ermittelten Verteilungen von AL 1 und AL 2<br />

signifikant falsifiziert werden, wonach Hypothese H 5 falsifiziert ist. Aus den ermittelten<br />

Verteilungen sind Tendenzen zu höheren Entscheidungszeiten bei AL 2 im Vergleich<br />

zu AL 1 erkennbar. Auch wenn der Versuchsaufbau nicht der Identifikation der minimal<br />

erforderlichen Entscheidungszeit dient, so kann aufgrund der ermittelten Interquartilsabstände<br />

im Bereich von 2-5 s ein höherer Zeitbedarf als der aus Untersuchungen zur<br />

konventionellen Fahrzeugführung abgeleitete Wert von 2 s angenommen werden. Die<br />

Messung deutlich höhere Werte bestätigt die in Abschnitt 2.2.2 beschriebene Beobachtung<br />

für die konventionelle Fahrzeugführung, dass sich Fahrer die maximal zur Verfügung<br />

stehende Zeit für die Entscheidungsfindung nehmen.<br />

Für die Reaktionszeit, die die Dauer zwischen der Anzeige der Entscheidungsassistenz<br />

und dem Zeitpunkt der Beauftragung des Anhaltemanövers durch den Probanden kennzeichnet,<br />

kann die Gleichheitshypothese für die ermittelten Verteilungen von AL 2 und<br />

AL 3 hochsignifikant falsifiziert werden, wonach Hypothese H 6 falsifiziert ist. Der<br />

Unterschied zwischen den beiden Verteilungen ist jedoch primär darauf zurückzuführen,<br />

133

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!