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6 Evaluierung des Gate-Konzepts<br />
bei der Einschätzung von Geschwindigkeiten und Beschleunigungen in dem statischen<br />
Fahrsimulator. Die in dieser Arbeit realisierte Signalverzögerung der Gate-<br />
Annäherungsfunktion basiert auf einer zweistufigen Geschwindigkeitsreduktion mit<br />
unterschiedlicher Verzögerung, die von dem Probanden aufgrund der fehlenden kinästhetischen<br />
Rückmeldung einzig durch visuelle Reize und somit zeitverzögert wahrgenommen<br />
wird 218 . Aus der Literatur sind unterschiedliche Maßnahmen zur Kompensation<br />
dieses negativen Effekts bekannt. So untersuchen beispielsweise Godley et al. 219 den<br />
Einsatz von „Rumble strips“ und Greenberg et al. 220 den Einsatz eines Folgefahrzeugs<br />
auf die Einschätzung von Geschwindigkeit und Beschleunigung. Beide Maßnahmen<br />
stellen für die Untersuchung des Gate-Konzepts keine favorisierten Lösungen dar, da sie<br />
das Annäherungsverhalten beeinflussen. Im Rahmen dieser Studie wird daher ein anderer<br />
Ansatz zur Unterstützung des Probanden bei der Einschätzung der Verzögerung<br />
gewählt. Bei Auslösen der ersten Verzögerungsstufe des Gate-Annäherungsmanövers<br />
ändert die die Gate-Position markierende Haltelinie die Farbe von weiß zu rot. Bei<br />
Auslösen der zweiten Verzögerungsstufe wechselt zudem der Hintergrund des Tachometers,<br />
der über die CarMaker-Funktion „Instruments“ visualisiert wird, die Farbe von<br />
grau zu rot.<br />
Zudem wechselt die Darstellung der Gate-Linie von einer durchgezogenen, je nach<br />
Annäherungsphase weißen oder roten, Haltelinie zu einer grünen, gestrichelten Linie<br />
sobald der Fahrer oder die Automation entscheiden, das nächste Gate zu passieren.<br />
Hierbei handelt es sich demnach um eine zu der zuvor beschriebenen und in Abbildung<br />
6-3 dargestellten Anzeige der Entscheidungsassistenz redundanten Information.<br />
Als letzte Information werden die Fahrzeuge, die von der Automation über die maschinelle<br />
Umfelderfassung erkannt werden, durch einen gelben Schatten unter den Fahrzeugen<br />
gekennzeichnet. Dies soll es dem Proband ermöglichen, die szenariogerechten und<br />
nicht szenariogerechten Entscheidungen der Automation nachzuvollziehen beziehungsweise<br />
abzusichern. Die realisierte Funktion des kontaktanalogen HuD in der Simulatorumgebung<br />
ist in Abbildung 6-4 dargestellt.<br />
218 Eine Untersuchung dieses Effekts im Vergleich zu einer Fahrt in einem realen Fahrzeug und in einem<br />
dynamischen Fahrsimulator findet sich in Reymond et al. (2001): Role of Lateral Acceleration in<br />
Curve Driving: Driver Model and Experiments on a Real Vehicle and a Driving Simulator.<br />
219 Godley et al. (2002): Driving simulator validation for speed research<br />
220 Greenberg et al. (2006): The validity of last-second braking and steering judgments in advanced<br />
driving simulators<br />
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