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6.2 Untersuchungswerkzeug<br />
H 6<br />
Für den Fall eines nicht szenariogerechten Verhaltens der Automation unterscheidet<br />
sich die Reaktionszeit der Probanden nicht für den<br />
CbW-Automationsgrad 2 (Automation zeigt Gate an und macht einen Vorschlag)<br />
und den CbW-Automationsgrad 3 (Automation zeigt Gate an und trifft<br />
Entscheidung selbst).<br />
6.2 Untersuchungswerkzeug<br />
Als Untersuchungswerkzeug für die Evaluierung des entwickelten Interaktionskonzepts<br />
dient ein statischer Fahrsimulator. Der Simulator ermöglicht die Untersuchung der<br />
grundlegenden, in dem vorherigen Abschnitt formulierten, Hypothesen in Kombination<br />
mit einer Befragung der Probanden. Der Vorteil des Simulators gegenüber einem realen<br />
Versuchsfahrzeug besteht in der sicheren, kontrollierbaren und reproduzierbaren Durchführung<br />
von Probandenstudien und in der einfacheren prototypischen Realisierung des<br />
Interaktionskonzepts in dieser frühen Entwicklungsphase. Diese Versuchsmethodik hat<br />
sich zudem auch bei anderen Untersuchungen im Bereich der Entwicklung von Assistenzkonzepten<br />
bewährt 206 .<br />
Der statische Fahrsimulator führt jedoch zu einer Reihe negativer Effekte, die insbesondere<br />
auf die fehlende kinästhetische Rückmeldung und die virtuelle Darstellung des<br />
Umfelds zurückzuführen sind. Bei der Integration des Gate-Konzepts und bei der Versuchsplanung<br />
werden die negativen Auswirkungen auf die Einschätzung von Beschleunigungen,<br />
Geschwindigkeiten und Abständen sowie das Phänomen der Simulatorkrankheit<br />
berücksichtigt. Die Gründe für das Auftreten der Simulatorkrankheit, die sich bei<br />
Probanden durch Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, oder Brechreiz<br />
äußern, sind wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklärt 207 . Das am meisten verbreitete<br />
Erklärungsmodell ist die „Sensory rearrangement theory“ von Reason 208 , gemäß der<br />
es aufgrund der Diskrepanz zwischen der optisch wahrgenommenen und der kinästhetisch<br />
erlebten Bewegung in einem Simulator zu einer Irritation der Sinnesorgane kommen<br />
kann, die zu den beschriebenen Symptomen führt. Die in dieser Studie getroffenen<br />
Maßnahmen zur Kompensation beziehungsweise Linderung der beschriebenen negativen<br />
Effekte eines statischen Fahrsimulators werden in den entsprechenden Abschnitten<br />
beschrieben.<br />
206 Vgl. beispielsweise Bengler et al. (2011): Von H-Mode zur kooperativen Fahrzeugführung - Grundlegende<br />
ergonomische Fragestellungen<br />
207 Einen Überblick über wissenschaftliche Theorien und Untersuchungen geben Hoffmann et al. (2006):<br />
Darstellung und Evaluation eines Trainings zum Fahren in der Fahrsimulation<br />
208 Reason (1978): Motion sickness adaptation: a neural mismatch model<br />
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