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5 Maschinelle Umfeldwahrnehmung<br />
hohen Auflösung der Entfernungsmessung steht die kurze Reichweite der Sensoren<br />
gegenüber. Die Anwendung der Ultraschallsensorik ist daher auf die Erfassung statischer<br />
Umgebungen bei langsamer Fahrt im Bereich der Einparkassistenz beschränkt.<br />
Neueste Entwicklungen ermöglichen eine Abdeckung des Bereichs neben und hinter<br />
dem Fahrzeug bis zu einer Eigengeschwindigkeit von 140 km/h 186 , wodurch die Ultraschallsensorik<br />
auch im Bereich der Fahrstreifenwechselassistenz eingesetzt werden<br />
könnte.<br />
5.3.6 Digitale Karten<br />
Digitale Karten stellen in Verbindung mit der Lokalisierung des Ego-Fahrzeugs über<br />
Satellitennavigationssysteme eine weitere mögliche Informationsquelle dar. Bei digitalen<br />
Karten kann zwischen der einfachen digitalen Karte, wie sie in heutigen Navigationssystemen<br />
eingesetzt wird, und der erweiterten digitalen Karte unterschieden werden.<br />
Letztere bietet die Möglichkeit, den Informationsgehalt nahezu beliebig, beispielsweise<br />
um die Position von Lichtsignalanlagen, zu erweitern und einen künstliche Vorausschau,<br />
den sogenannten e-horizon 187 , zu realisieren. Ein Nachteil dieser Informationsquelle ist<br />
jedoch die Aktualität des Kartenmaterials sowie die Genauigkeit der Positionsbestimmung<br />
des Ego-Fahrzeugs über GPS 188 , die innerhalb bebauter Gebiete zusätzlich durch<br />
Mehrwegeausbreitungen verschlechtert werden kann 189 .<br />
5.3.7 Sensorfusion<br />
Die verschiedenen Sensorprinzipien verfügen wie dargestellt über unterschiedliche Vorund<br />
Nachteile. Neben dem Einsatz von Einzelsensorlösungen ist auch eine Fusion unterschiedlicher<br />
Sensortypen zur Plausibilisierung oder Ergänzung der mit einem Sensortyp<br />
gewonnenen Informationen möglich. Die folgende Analyse beschränkt sich auf die<br />
Betrachtung von Einzelsensorlösungen zur Deckung des erforderlichen Informationsbe-<br />
186 Noll et al. (2012): Ultraschallsensorik, S. 122<br />
187 Vgl. Kastner et al. (2011): Task-based environment interpretation and system architecture for next<br />
generation ADAS, S. 24<br />
188 Bei ungestörtem Empfang und günstiger Satellitenkonstellation ist eine Positionsbestimmung mit 10-<br />
20 m Genauigkeit möglich (Vgl. Kleine-Besten et al. (2012): Navigation und Telematik, S. 602)<br />
189 Eine Darstellung der technischen Grenzen und möglicher Optimierungsmaßnahmen hinsichtlich der<br />
Eignung für FAS-Anwendungen ist Jiminez et al. (2011): Limitations of positioning systems for developing<br />
digital maps and locating vehicles according to the specifications of future driver assistance<br />
systems zu entnehmen.<br />
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