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Da sich Wand und Wang im Schwerpunkt mit dem Übergang von der Realwelt in ein Informationssystem<br />
beschäftigen, ist ihr Vorschlag besonders gut geeignet, die im Abschnitt „4.1 Datenqualitätsmodell“<br />
angesprochene Qualität der Modellierung zu systematisieren.<br />
Würthele entwickelt ein System mit fünf Gruppen und 18 Kriterien und bezeichnet es als Qualitätsbaum<br />
für Datenelemente 200 . Im Vergleich zu Wang und Strong ergänzt er ebenfalls „Redundanzfreiheit“<br />
und widmet sich außerdem dem Merkmal „Modellgüte“.<br />
Am Rande sei erwähnt, dass daneben zahlreiche weitere Kriterienkataloge entwickelt worden sind.<br />
So verweisen Apel et al. auf eine Liste mit 60 Qualitätskriterien 201 . Gegenüberstellungen und Zusammenfassungen<br />
der vorliegenden Forschungsergebnisse zu Datenqualitätskriterien finden sich<br />
ebenfalls bei Batini und Scannapieco 202 , Helfert 203 sowie Leitner 204 .<br />
Ohne auf die Unterschiede der Ansätze näher einzugehen, soll hier zunächst der Hinweis auf vielfältige<br />
Varianten gegeben werden. Aus Sicht des Autors darf diese Entwicklung im Übrigen keineswegs<br />
als unbefriedigend, sondern vielmehr als vollkommen legitim angesehen werden, da dadurch der<br />
individuelle Charakter von Daten an sich und der damit verknüpften Qualitätserwartungen zum<br />
Ausdruck gebracht werden. Als kleinsten gemeinsamen Nenner lässt sich jedoch eine Menge von<br />
gängigen Qualitätsattributen identifizieren, der unter anderem Aktualität, Richtigkeit, Genauigkeit,<br />
Vollständigkeit und Konsistenz angehören 205 . Damit wird der Kern der Qualitätsanforderungen abgedeckt:<br />
Daten sollen mit dem aktuellen Zustand der abgebildeten Realität übereinstimmen. Alle<br />
für die jeweilige Anwendung eines bestimmten Nutzers notwendigen Inhalte sollen vollumfänglich<br />
und widerspruchsfrei sowie in ausreichendem Detailgrad und anforderungsgerechter Auflösung enthalten<br />
sein.<br />
Es leuchtet somit ein, dass für die Bewertung der Datenqualität raumbezogener Daten spezielle<br />
Qualitätskriterien zu definieren sind, die sich für reine Registerdatenbanken als irrelevant erweisen.<br />
Vielfalt und Anwendungsabhängigkeit machen es auch für Geodaten nahezu unmöglich, eine allgemeingültige<br />
Menge von Qualitätskriterien zu definieren 206 . Daraus folgt unmittelbar, dass sich auch<br />
für Prüfregeln und -methoden keine generellen und allseits anwendbaren Definitionen finden lassen.<br />
Die attributiven, geometrischen und topologischen Beziehungen müssen aus dem Kontext der<br />
fachspezifischen Information erhoben werden 207 . Daher wird die Übertragbarkeit der in den Kapiteln<br />
„4 Datenqualitätsprüfung in ALKIS“ und „5 Implementierung“ entwickelten Ansätze für ALKIS<br />
in Rheinland-Pfalz zu diskutieren sein. Dieser Aufgabe widmet sich das Kapitel „7 Übertragbarkeit<br />
der Ergebnisse“.<br />
200 Würthele (2003), S. 24<br />
201 Apel et al. (2010), S. 20; in Anlehnung an Helfert et al. (2001), S. 7<br />
202 Batini, Scannapieco (2006), S. 36 ff.<br />
203 Helfert (2002), S. 69-79<br />
204 Leitner (2008), S. 20<br />
205 siehe TUM (2005), S. 10<br />
206 Schiewe (2010), S. 27<br />
207 Stürmer (2007), S. 104<br />
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