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Dieser Vorgang der produktbezogenen Faktorisierung führt zu einem spezifischen Qualitätsmodell<br />
und bildet die Basis zur Durchführbarkeit eines Qualitätsmanagements. Zur Anwendung gelangt<br />
diese Methodik der Modellbildung in unterschiedlichen Bereichen, so auch bei der Prüfung von<br />
Softwarequalität. Hier hat sich die Bezeichnung „Factor-Criteria-Metrics-Modell“ etabliert 156 . Im<br />
Hinblick auf die noch folgenden Ausführungen entspricht der Bestandteil „Factor“ den Datenqualitätselementen<br />
bzw. -unterlementen. Die Komponente „Criteria“ verkörpert das messbare Qualitätsmerkmal<br />
und „Metrics“ beinhaltet reproduzierbare Indikatoren, denen ein numerischer Wert zugeordnet<br />
werden kann.<br />
Die Grundlagen für die Modellbildung zur ALKIS-Datenqualität legen die Abschnitte „3.7 Datenqualität“<br />
und „3.8 Geodatenqualität“.<br />
3.6 Qualitätsmanagement<br />
Qualitätsmanagement umfasst alle vorbeugenden, kontrollierenden und nachbessernden Maßnahmen,<br />
die konkret auf die Erreichung eines bestimmten Qualitätsniveaus ausgerichtet sind 157 . Es ist<br />
nach ISO 9000 Bestandteil der Gesamtführungsaufgabe, legt die Qualitätspolitik fest und bringt sie<br />
zur Ausführung. Qualitätsmanagement umfasst die Grundfunktionen der Qualitätsplanung, -lenkung,<br />
-prüfung und förderung 158 sowie die Maßnahmen der Qualitätsverbesserung und Qualitätssicherung<br />
159 .<br />
Diese Definition stellt klar, dass die Qualitätssicherung dem Qualitätsmanagement untergeordnet<br />
ist. Dieser Hinweis ist vor allem auch deshalb von Belang, da im deutschsprachigen Raum beide Begriffe<br />
häufig synonym verwendet werden. Hering et al. erläutern dies unter Bezug auf die begrifflichen<br />
Neubewertungen durch den internationalen Ausschuss ISO/TC 176 im Jahre 1990 160 und beziehen<br />
sich auf die einschlägigen Normen der ISO 9000 - Familie. Demnach beinhaltet Qualitätssicherung<br />
alle geplanten und systematischen Tätigkeiten, die innerhalb des Qualitätsmanagementsystems<br />
verwirklicht und im erforderlichen Maße dargelegt sind. Ziel ist es, ausreichendes Vertrauen<br />
darin zu schaffen, dass eine Einheit die Qualitätsanforderung erfüllen wird 161 .<br />
Als Folge der derzeitigen begrifflichen Definitionen erscheint es angemessen, auf den Terminus der<br />
Qualitätssicherung im Sinne eines eigenständigen Bereichs oder einer losgelösten Grundfunktion zu<br />
verzichten und diese vielmehr als eine Wirkung des Qualitätsmanagements anzusehen. Denn auch<br />
die Qualitätssicherung muss sich der Grundfunktionen der Planung, Prüfung, Lenkung und Förderung<br />
bedienen - und zwar nicht parallel, sondern integriert zu den weiteren Aktivitäten des Qualitätsmanagements.<br />
Gleiches gilt auch für die Qualitätsverbesserung. Auch hier handelt es sich nicht<br />
um einen eigenständigen Managementbereich, wenn man der Auffassung folgt, dass die Initiative<br />
für Maßnahmen der Qualitätsverbesserung „lediglich“ auf eine veränderte Zieldefinition der Grundfunktion<br />
Qualitätsplanung zurückzuführen sind. In dieser Arbeit wird konsequenterweise davon<br />
ausgegangen, dass im Rahmen des Qualitätsmanagements alle Maßnahmen umfassend und integral<br />
156 Balzert (1998), S. 257 ff.<br />
157 Schwarze (1998), S. 277<br />
158 Hering et al. (1999), S. 283<br />
159 Brockhaus, Band 17 (1998), S. 657 und Wallmüller (1995), S. 17<br />
160 Hering et al. (1999), S. 2<br />
161 Hering et al. (1999), S. 2<br />
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