Download (14Mb) - tuprints - Technische Universität Darmstadt
Download (14Mb) - tuprints - Technische Universität Darmstadt
Download (14Mb) - tuprints - Technische Universität Darmstadt
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
diskutiert dies vor einem verwandten Hintergrund, der Qualität von Online-Fachinformationen 152 .<br />
Sie setzt sich dabei unter anderem auch mit der Subsumierung von elektronischen Daten unter den<br />
Begriff des Produktes beziehungsweise materiellen Gutes auseinander, der im Zentrum der Produktqualität<br />
steht. Kempa gelangt zu der Erkenntnis, dass in Bezug auf Datenqualität eine getrennte Betrachtung<br />
von Produkt- und Dienstleistungsqualität nicht zielführend ist. In ihre allgemeine Definition<br />
von Qualität für den Informationsbereich 153 bezieht sie jedoch die Fähigkeit eines Datenanbieters<br />
mit ein, auf aktuelle und zu erwartende Kundenanforderungen eingehen zu können. Diese Qualitätskomponente<br />
berücksichtigt einen Aspekt der Dienstleistungsqualität. Der Auffassung von Kempa<br />
wird sich hier angeschlossen und nicht zwischen Produkt- und Dienstleistungsqualität unterschieden.<br />
Der Schwerpunkt bei Cordts liegt auf der Verbesserung von Datenqualität in Data Warehouses. Er<br />
differenziert ebenfalls nicht zwischen Produkt- und Dienstleistungsqualität und setzt Datenqualität<br />
mit Produktqualität gleich 154 . Dabei stützen ihn Analogien zwischen industrieller Fertigung und Datenverarbeitung.<br />
Subjektive Einflüsse auf den Qualitätsbegriff erschweren in der Regel den Prozess der Merkmalsdefinition<br />
und deren Messbarkeit. Erwartungen und Bedürfnisse der Adressaten von Qualität stellen<br />
sich nicht selten als intransparent oder heterogen heraus beziehungsweise erfordern je nach Anwendungshintergrund<br />
unterschiedliche Gewichtungen 155 . Für Geodaten gilt dies insbesondere für die<br />
Anforderungen an Aktualität, Relevanz und geometrische Genauigkeit. Im Rahmen der konzeptionellen<br />
Überlegungen in dieser Arbeit ist daher ein geeignetes Vorgehen zu entwickeln, dass diese<br />
Unterschiede berücksichtigen kann.<br />
Das Aufsetzen auf der begrifflichen Festlegung „Qualität wird als der Grad angesehen, in dem ein<br />
Satz inhärenter Merkmale bestimmte Forderungen erfüllt.“ erfordert zur Operationalisierung des<br />
Qualitätsmanagements eine Zerlegung der Gesamtqualität in einzelne Merkmale und die Zuweisung<br />
von Sollwerten. Dies wird im Kapitel „4 Datenqualitätsprüfung in ALKIS“ für die Qualität der ALKIS-<br />
Daten geleistet. Dabei findet zunächst eine umfassende Betrachtung aller Datenqualitätselemente<br />
statt und anschließend eine tiefer gehende Auseinandersetzung mit der hier im Fokus stehenden<br />
„logischen Konsistenz“. Gegenstand dieser Vertiefung bildet die Definition von Qualitätsmerkmalen,<br />
die im Sinne obiger Definition zur Formulierung der Forderungen und zur Beschreibung der Datenqualität<br />
geeignet sind. Die Anforderungen, welche an Qualitätsmerkmale zu richten sind, werden<br />
zwar später im Abschnitt „4.2 Datenqualitätsmerkmale“ dargelegt, doch sei hier bereits der Hinweis<br />
darauf gegeben, dass der Vorgang des Prüfens einen Messprozess voraussetzt. Daher müssen der zu<br />
messende Gegenstand und die Maßeinheit bekannt sein und der Messvorgang zu reproduzierbaren<br />
Ergebnissen führen. Inhalt der Prüfung stellt anschließend dar, ob das Messergebnis einer Bedingung<br />
genügt oder nicht. Die Zuspitzung auf die geschlossene Frage der Bedingungserfüllung<br />
(ja/nein) erlaubt die Ermittlung der Objektanzahlen a) Anzahl der Objekte mit erfüllter Bedingung<br />
und b) Anzahl der Objekte insgesamt. Damit lässt sich bezogen auf ein Qualitätsmerkmal ein Quotient<br />
bilden, der den Erfüllungsgrad als Maßzahl für die Qualität angibt.<br />
152 Kempa (2002), S. 34 ff.<br />
153 Kempa (2002), S. 40<br />
154 Cordts (2009), S. 7<br />
155 Wallmüller (1995), S. 12<br />
46