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sieht sie heute Qualität als<br />

„den Grad an, in dem ein Satz inhärenter Merkmale bestimmte Forderungen erfüllt“ 148 .<br />

Diese aktuelle Definition der ISO 9000 wird der vorliegenden Arbeit zugrunde gelegt.<br />

Qualität ist immer gegeben. Ihr Vorliegen hängt nicht vom Erfüllungsgrad ab 149 . Hohe Qualität bedeutet,<br />

dass das Forderungsniveau in großen Teilen erfüllt wird.<br />

Nach Garvin 150 lassen sich fünf Qualitätssichten unterscheiden, die jeweils bestimmte Aspekte hervorheben<br />

und daher auch losgelöst voneinander eine eigenständige Berechtigung besitzen. Im Einzelnen<br />

sind dies:<br />

• der produktbezogene Ansatz (materielle Produkteingenschaften bestimmen die Qualität),<br />

• der anwenderbezogene Ansatz (individuelle Anwenderanforderungen bestimmen die Qualität),<br />

• der prozessbezogener Ansatz (Einhaltung von Spezifikationen und Mängelfreiheit bestimmen<br />

die Qualität),<br />

• der wertbezogene Ansatz (Kosten-/Nutzenverhältnis bestimmt die Qualität) und<br />

• der transzendente Ansatz (Qualität ist etwas Einzigartiges und Absolutes, ein Synonym für<br />

kompromisslose Standards und extrem hohe Anforderungen, eine subjektive Erfahrung, die<br />

nicht messbar ist).<br />

Ein umfassendes Qualitätsmanagement für Geobasisdaten erfordert eine Kombination der ersten<br />

vier genannten Aspekte. Daher wird der Abschnitt „4.1 Datenqualitätsmodell“ auf Garvin Bezug<br />

nehmen. Der transzendente Ansatz scheidet aufgrund seines eher abstrakt-philosophischen Verständnisses<br />

aus 151 .<br />

Die Auseinandersetzung mit den vorgenannten Definitionen und Ansätzen lässt unter anderem folgende<br />

Schlüsse zu:<br />

• Qualität existiert nicht losgelöst, sondern gilt für eine bestimmte Einheit.<br />

• Qualität beschreibt die Beschaffenheit dieser Einheit anhand eines messbaren objektiven<br />

Merkmalssatzes, der bestimmte, charakteristische Eigenschaften erfasst. Demnach müssen<br />

nicht alle Eigenschaften einer Einheit für die Beurteilung der Qualität relevant sein.<br />

• Qualität bringt die Eignung der Einheit entweder in Bezug auf einen absoluten Maßstab zum<br />

Ausdruck, indem die Werte des Merkmalssatzes definierten Forderungen gegenüber gestellt<br />

werden oder gibt die Eignung in Relation zu einer anderen Einheit an, indem die jeweiligen<br />

Merkmalswerte verglichen werden.<br />

• Qualität bezieht sich auf einen bestimmten Bedürfnishorizont (subjektive Bestimmtheit). Der<br />

Umfang des Merkmalssatzes und die Bedeutung der einzelnen Merkmale sind somit abhängig<br />

von den jeweiligen subjektiven Anforderungen an die Einheit. Demnach hängt die Verwertbarkeit<br />

einer Qualitätsangabe unter anderem auch davon ab, inwiefern dieses bestimmte individuelle<br />

Bedürfnis durch die Merkmale repräsentiert wird.<br />

Bezogen auf die zweitgenannte Brockhaus-Definition (Wirtschaft) ist die Fragestellung von Relevanz,<br />

ob eine Unterscheidung in Produkt- und Dienstleistungsqualität angebracht erscheint. Kempa<br />

148 ISO (2005a)<br />

149 Heinrich (1999), S. 142<br />

150 Garvin (1984), S. 25 ff.<br />

151 siehe Helfert (2002), S. 66<br />

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