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ungsstellen und katasterführende Stellen in das Qualitätsmanagement einzubeziehen. Mängel im<br />

Prozessablauf der Aktualisierung des Liegenschaftskatasters sollen möglichst frühzeitig erkannt und<br />

behoben werden können.<br />

Eine weitere Dimension der Motivation eröffnet sich aus dem Umstand, dass die Möglichkeiten herkömmlicher<br />

Kostensenkungsprogramme (zum Beispiel durch Reduzierung des Personalkörpers) begrenzt<br />

und vielfach bereits erschöpft sind. Gegebenenfalls eröffnen Produktivitätssteigerungen<br />

durch Qualitätsverbesserungen diesbezüglich neue Wege.<br />

Ein wichtiger Teilaspekt der Aufgabenstellung liegt darin, die im erweiterten Anwendungsschema 10<br />

insgesamt formulierten Integritätsbedingungen zu erfassen, zu systematisieren und zu implementieren.<br />

Sie dienen der Überprüfung der Konsistenz der ALKIS-Daten, welche die Widerspruchsfreiheit<br />

und somit die Vertrauenswürdigkeit der Daten des amtlichen Liegenschaftskatasters zum Ausdruck<br />

bringt. Hier besteht Forschungsbedarf, um zunächst eine umfassende Grundlage für die Evaluierung<br />

der Konsistenz und der Treue zum erweiterten Anwendungsschema zu legen, da bisherige Veröffentlichungen<br />

sich lediglich mit grundlegenden Ausführungen oder Teilbereichen beschäftigen.<br />

Des Weiteren muss kritisch hinterfragt werden, ob die hochentwickelten Datenverarbeitungssysteme<br />

der verfügbaren Softwarelösungen die Mechanismen zur Sicherstellung der Datenkonsistenz vollständig<br />

beherrschen. Im Betrieb von ALKIS werden die Anwender jedenfalls mit Verstößen gegen<br />

grundlegende Qualitätsanforderungen konfrontiert. Beispielsweise kommen Verletzungen der referentiellen<br />

Integrität vor – einer Forderung, die nicht nur im Zusammenhang mit ALKIS Relevanz besitzt.<br />

Des Weiteren scheinen Mängel der Konzeption oder der Implementierung dazu zu führen,<br />

dass als selbstverständlich aufzufassende topologische Beziehungen nicht eingehalten werden. Als<br />

Beispiel mögen die Flächendeckung und Überschneidungsfreiheit der Flurstücke herhalten. Ähnliches<br />

gilt für primitive Anforderungen an die Wertebereichsintegrität oder an die topologischen Eigenschaften<br />

von linien- und flächenförmigen Objekten, wie die Selbstschneidungsfreiheit. All diese<br />

Beispiele machen deutlich, dass Handlungsbedarf besteht und auch grundlegende Qualitätsanforderungen<br />

in dieser Arbeit nicht deshalb ausgeklammert werden dürfen, weil sie als längst realisierter<br />

Standard gelten. Daher besteht unbedingt der Bedarf, Datenqualität außerhalb der ALKIS-Implementierung<br />

herstellerunabhängig überprüfen zu können 11 .<br />

Außerdem ist zu ergänzen, dass nicht nur die Anbieter von ALKIS-Komplettlösungen vor große Herausforderungen<br />

bei der Umsetzung von ALKIS gestellt werden, sondern auch die Hersteller weniger<br />

komplexer Teilkomponenten wie der Erhebungskomponente. Um in diesem Geschäftsbereich die öffentlichen<br />

Vermessungsstellen in Rheinland-Pfalz mit einer anforderungsgerechten Ausstattung versehen<br />

zu können, hat die Vermessungs- und Katasterverwaltung Rheinland-Pfalz entschieden, dass<br />

alle ALKIS-Erhebungskomponenten im Rahmen eines Zulassungsverfahrens durch das Landesamt<br />

für Vermessung und Geobasisinformation förmlich zu zertifizieren sind. Auch für diese Zertifizierung<br />

ist es erforderlich, über geeignete Datenqualitätsprüfungen zu verfügen.<br />

Für diese gesamte Aufgabenstellung boten sich aus Sicht der Vermessungs- und Katasterverwaltung<br />

Rheinland-Pfalz nun zwei Lösungsansätze an: a) die Findung einer gemeinsamen und abgestimmten<br />

Lösung mit allen anderen Bundesländern im Rahmen der Zusammenarbeit in der AdV und b)<br />

10 Unter dem erweiterten Anwendungsschema wird in dieser Arbeit das Anwendungsschema der GeoInfoDok verstanden,<br />

welches durch landesspezifische Normen, Vorschriften und Richtlinien zur Erhebung, Führung und Übermittlung<br />

des Liegenschaftskatasters ergänzt oder eingeschränkt wird.<br />

11 Stürmer (2007), S. 102<br />

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