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5.1. Allgemeine Auswirkungen des elektrischen Stromes auf den menschlichen Körper<br />

Abbildung 5.1.: Schema der Ionenkonzentrationen und Ladungsverhältnisse an einer<br />

Zellmembran. Die Zahlwerte geben ungefähre Ionenkonzentrationen<br />

in µmol/cm 3 für den Ruhezustand einer Muskelzelle an.<br />

(aus [Rei98])<br />

Durch die unterschiedliche Ionenkonzentration innerhalb und auÿerhalb der Zelle<br />

ist die Zellwand polarisiert, und es baut sich ein elektrisches Potential auf, das bei<br />

menschlichen Zellen typischerweise ca. −90 mV gegenüber dem Auÿenraum beträgt.<br />

(In Abbildung 5.1 bzw. [Rei98] etwas missverständlich dargestellt.) Dieses elektrische<br />

Potential wird Membranpotential oder auch Ruhepotential genannt.<br />

Sobald ein äuÿerer Reiz, der elektrischer oder chemischer Natur sein kann, auf<br />

die Zelle einwirkt, verändert sich die Leitfähigkeit der Zellwand. Ist der äuÿere Reiz<br />

gröÿer als die sogenannte Membranschwelle, setzt sich dieser Eekt lawinenartig<br />

durch die komplette Zellwand fort, und die Zelle nimmt kurzzeitig ein um einige<br />

10 mV höheres Potential an. Dieses wird Aktionspotential genannt und ist positiv<br />

gegenüber dem Zellauÿenraum. Bleibt der Reiz in seiner Intensität jedoch unter dem<br />

Schwellenwert, reagiert die Zelle nur sehr schwach oder gar nicht. Man spricht in<br />

diesem Zusammenhang von einem Alles oder nichts-Verhalten der Zelle [KFE87].<br />

Der Prozess des relativ starken Sprungs auf das Aktionspotential wird Depolarisation<br />

genannt. Sofort nach der Depolarisation beginnt die sogenannte Repolarisation,<br />

bei der das Zellpotential wieder auf das Ruhepotential sinkt. Nach Erreichen des<br />

Ruhepotentialwertes schwingt das Zellpotential jedoch noch durch und nähert sich<br />

nur langsam dem endgültigen Ruhepotential an. In diesem Zustand wird die Zelle als<br />

refraktär bezeichnet und reagiert nicht auf weitere äuÿere Reize. Die Nervenzellen<br />

von Säugetieren bei Körpertemperatur sind für einen Zeitraum von etwa 0,5 ms nach<br />

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