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4. Motivation und Ziele der Arbeit<br />

hoc-Aussage darüber möglich, ob die Ringerder-Anlagen nach Norm zu groÿ,<br />

genau richtig oder möglicherweise sogar zu klein dimensioniert sind. Selbst<br />

wenn die in Kapitel 3.1.2 geäuÿerte Vermutung über die Quelle der Norm-<br />

Angaben zuträfe, bliebe die Frage, ob die angesprochenen Vereinfachungen der<br />

analytischen Ansätze nicht doch zu groÿe Abweichungen liefern.<br />

4. Schlieÿlich stellt sich noch die Frage nach gerade noch ungefährlichen Schrittspannungen:<br />

In der Blitzschutznorm werden keinerlei diesbezüglich einzuhaltende<br />

Grenzwerte genannt. Die in Kapitel 3.2.3 vorgestellten IEC-Dokumente<br />

zur Wirkung auf den Menschen sind für Deutschland streng genommen nicht<br />

relevant, da sich die Übersetzungen des VDE zur Zeit immer noch im Status<br />

einer Vornorm benden.<br />

Zum letzten Punkt ist noch anzumerken, dass die Auswirkungen von Berührspannungen<br />

bei Gleichspannungen und netzfrequenten Wechselspannungen in der Vergangenheit<br />

umfangreich erforscht wurden. Diese Ergebnisse, auch im Hinblick auf<br />

maximal zulässige Spannungen und Durchströmungsdauern, sind wohldokumentiert<br />

und haben ihren Einzug in die einschlägige Normung gefunden, beispielsweise in die<br />

DIN VDE 0100-140. Jedoch bringen demgegenüber durch Blitzströme verursachte<br />

Schrittspannungen einige Besonderheiten mit sich, die signikant von den zuvor genannten<br />

Grenzwerten abweichen:<br />

• Sehr kurze Zeitdauern im Mikro- bis Millisekunden-Bereich,<br />

• monopolare Impulse und<br />

• ein Strompfad im menschlichen Körper von Fuÿ zu Fuÿ.<br />

Aus diesen oenen Fragen leiten sich somit unmittelbar die Aufgabenstellungen für<br />

die vorliegende Arbeit ab: Zunächst soll ein Grenzwert für maximal zulässige Schrittspannungen<br />

gefunden werden. Dazu muss die Wirkung des elektrischen Stromes unter<br />

den vorgenannten Rahmenbedingungen auf den menschlichen Körper untersucht<br />

werden, wobei Experimente aus oensichtlichen Gründen nicht in Frage kommen.<br />

Stattdessen wurde der Weg einer Literaturrecherche gewählt, wobei darauf geachtet<br />

wurde, möglichst mehrere, voneinander unabhängige Quellen heranzuziehen und zu<br />

vergleichen. Als zusätzlicher Weg der Bestimmung wurden als Novum in enger<br />

Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet Theorie Elektromagnetischer Felder (TEMF)<br />

der TU Darmstadt die elektrische Durchströmung des menschlichen Körpers mit<br />

einem vollen 3D-Körper-Modell simuliert.<br />

Nach der Festlegung eines Grenzwertes sollen Erdungsanlagen untersucht werden.<br />

Da, wie bereits geschrieben, experimentelle Untersuchungen von Anlagen in voller<br />

räumlicher Ausdehnung und mit den vollen in der Norm vorgesehenen Prüfströmen<br />

einen immensen Aufwand an Prüftechnik verbunden wären, um die benötigten<br />

Energien über Stoÿkreise bereitzustellen, kommen auch hier Experimente nicht<br />

in Frage. Auch Untersuchungen an Modellen, die räumlich und/oder in Bezug auf<br />

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