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3. Stand des Wissens und der Normung<br />

3.1.3. Experimentelle Untersuchungen<br />

Da experimentelle Untersuchungen an realen Erdungsanlagen im Sinne der Blitzschutzerdungsanlage<br />

beispielsweise eines ganzen Gebäudes mit Prüf-Stoÿströmen<br />

nach Norm (vgl. Kapitel 3.2.1) in voller Höhe eines enormen Aufwandes bedürften,<br />

um die dafür notwendigen Energien in einem Impulsgenerator zur Verfügung zu<br />

stellen, wurden derartige Experimente nach Kenntnisstand des Autors bislang nicht<br />

durchgeführt. Wiater führte experimentelle Untersuchungen mit Schrittspannungsmessungen<br />

durch, beschränkte sich dabei jedoch auf eine Baumwurzel und eine relativ<br />

kleinen Stoÿstromgenerator, der die einfacher zu erzeugende (vgl. hierzu Rock<br />

[Roc12]) Impulsstromform 8/20 µs mit maximal 37 kA lieferte [Wia11]. Nixon untersuchte<br />

das Verhalten eines einzelnen Staberders mit Stoÿströmen ähnlich der Form<br />

4/10 µs und Amplituden bis ca. 30 kA [Nix06].<br />

Weitere veröentlichte experimentelle Untersuchungen mit Stoÿströmen und Stoÿspannungen<br />

ignorieren den Aspekt der Schrittspannung und verwenden ebenfalls<br />

nur 8/20-µs-Impulse geringer Amplitude [WZHY12] oder beschränken sich auf Laboruntersuchungen<br />

von Bodenproben in kleinen Prüfgefäÿen [Mou94], [LFMD83],<br />

[DACM10].<br />

Sofern die Experimente an realen Erdungsanlagen durchgeführt werden, beschränken<br />

sich die Autoren ansonsten auf Messungen mit technischen Wechselspannungen<br />

[MM12], Messungen mit Niederfrequenz-Wechselspannungen [CKGA12] oder Messungen<br />

mit geringen Impulsströmen [WZHY12], [YYU11], [VAVA10]. Insbesondere<br />

zu experimentellen Untersuchungen mit geringen Impulsspannungen und -strömen<br />

existieren sehr viele Veröentlichungen, deren Aufzählung den Rahmen dieser Arbeit<br />

sprengen würden. Sie alle bergen jedoch das prinzipbedingte Problem in sich, dass<br />

sich mit nur geringen eingebrachten Energien weder Ionisationvorgänge im Boden<br />

beobachten noch gröÿere Erdungsstrukturen untersuchen lassen.<br />

In den letzten Jahren sehr aktiv war auch die Forschungsgruppe um Haddad<br />

der Universität Cardi. Hier wurden zahlreiche Untersuchungen von Experimenten<br />

mit Bodenproben zur Bestimmung der Bodenionisation [NHG06], [Nor06] bis hin zu<br />

praktischen Versuchen an Erdungsanordnungen durchgeführt. Letztere wurden zwar<br />

mit Hochfrequenz und steilen Impulsen, jedoch gröÿtenteils nur mit Niederspannung<br />

und Strömen im ein- bis zweistelligen Ampere-Bereich durchgeführt [MGHH12a],<br />

[MGHH12b], [HGH11], [MHGH10], [GLH + 10], sodass auch hier die oben genannte<br />

Einschränkung der Übertragbarkeit auf Blitzströme gilt. Einige Experimente wurden<br />

auch mit Strömen im Kiloampere-Bereich durchgeführt [HGAH10], mit denen<br />

auch in gröÿerem Maÿstab Bodenionisiation nachgwiesen werden konnte. Die hierbei<br />

untersuchten Anordnungen waren jedoch eher klein und die dabei entstehenden<br />

Schrittspannungen wurden ebenfalls nicht ausgewertet.<br />

3.1.4. Bodenionisation<br />

Bereits seit längerer Zeit ist bekannt, dass Erdboden unter dem Einuss elektrischer<br />

Felder seine Leitfähigkeit ändert eine Veröentlichung von Berger diesbezüglich<br />

datiert beispielsweise auf das Jahr 1946 [Ber46], wobei dieser Eekt als Bodenionisa-<br />

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