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In dieser Arbeit wurde demonstriert, dass sich durch verschiedene Typen von Endwandmodifikation<br />

die aerodynamischen Leistungsparameter von Axialverdichtern verbessern lassen. Dies gilt<br />

auch für mit aktuell gebräuchlichen 3D-Gestaltungsmethoden ausgelegte Verdichter sowie unter<br />

Verwendung von strengen Bewertungskriterien, nach denen es nicht zulässig ist, zugunsten von<br />

Verbesserungen einzelner Parameter Einbußen bei anderen in Kauf zu nehmen. Als zentrales<br />

Vehikel für die hier vorgestellten Untersuchungen diente ein 1,5-stufiger transsonischer Forschungsverdichter,<br />

welcher im Rahmen der vorliegenden Arbeit ausgelegt, gebaut und getestet<br />

wurde. Dieser Verdichter wurde mit nicht-achsensymmetrischer Endwandkonturierung sowie<br />

einer aus einer einzelnen Umfangsnut bestehenden Geäusestrukturierung ausgestattet. Weitere<br />

Teiluntersuchungen wurden anhand eines mehrstufigen Niedergeschwindigkeitsverdichters und<br />

zweier anderer einstufiger transsonischer Verdichter durchgeführt.<br />

Die Umfangsnut funktionierte in allen untersuchten Fällen. Sie kann daher als aerodynamisch<br />

robust bezeichnet werden. Im Vergleich zu anderen CT-Bauformen war die Pumpgrenzerweiterung<br />

zwar nur moderat. Durch Mehrfachnuten oder umfangsdiskrete Bauformen hätten größere<br />

Steigerungen des nutzbaren Arbeitsbereiches erreicht werden können. Allerdings lieferte<br />

die Umfangsnut gleichzeitig einen leicht gesteigerten Wirkungsgrad. Weitere Vorteile sind die<br />

einfache Geometrie und geringe Größe.<br />

Durch die Gehäusestrukturierung konnten sowohl Wirkungsgrad als auch Arbeitsbereich ohne<br />

gleichzeitige Modifikation der Schaufelgeometrie in für die Anwendung in Flugtriebwerken relevanten<br />

Maßen gesteigert werden. Bei der nicht-achsensymmetrischen Endwandkonturierung<br />

war dies nicht der Fall. Hier ließen sich in Kombination mit einer Anpassung der Blattwinkel<br />

beim Rotor sowie einer kompletten Schaufelneugestaltung beim Stator wesentlich bessere<br />

Ergebnisse erzielen als ohne. Die Eignung zur Unterdrückung von wandnahen Rezirkulationsgebieten,<br />

welche durch 3D-Gestaltungsmethoden allein nicht behoben werden konnten, wurde<br />

anhand von 3D-CFD-Simulationen demonstriert. Der Nutzen der Konturierung liegt allerdings<br />

nicht nur in der direkten Unterdrückung der Querkanal- oder anderer Sekundärströmungsphänomene,<br />

sondern allgemeiner formuliert in der zusätzlichen Möglichkeit zur Beeinflussung der<br />

statischen Druckverteilung in Wandnähe.<br />

Durch die Loslösung der Druckverteilung von der Verdichterschaufel bietet sich innerhalb gewisser<br />

Grenzen beispielsweise die Möglichkeit, bei mindestens gleichem Wirkungsgrad eine nach<br />

Kosten- oder Gewichtsaspekten optimierte Schaufelgeometrie zu wählen. Da die jeweils beste<br />

Strategie bei der Applikation von nicht-achsensymmetrischer Endwandkonturierung in Axialverdichtern<br />

von Fall zu Fall variiert, kann an dieser Stelle keine allgemeingültige Regel angegeben<br />

werden. Der Beitrag der vorliegenden Arbeit besteht darin, einige der Möglichkeiten sowie die<br />

jeweiligen Verbesserungspotenziale aufzuzeigen.<br />

Für weiterführende Untersuchungen ergeben sich verschiedene Fragestellungen, welche auf den<br />

hier diskutierten Ergebnissen aufbauen: Die experimentelle Untersuchung einer Schaufelreihe<br />

mit 3D-Konturierung relativ zu einer Variante mit achsensymmetrischen Endwänden ist notwendig,<br />

um die in den Simulationen festgestellte Unterdrückung von wandnahen Ablöseerscheinungen<br />

zu validieren. Aufgrund der höheren Relevanz für die spätere Anwendung sollten<br />

diese Tests mit einem Hochgeschwindigkeitsverdichter durchgeführt werden. Der Test würde<br />

auch Informationen zu den Leistungen der Konturierung bei Teillastbetrieb liefern. Eine entsprechende<br />

numerische Untersuchung bei Teillast sowie eine systematische Variation der Machund<br />

Reynoldszahlen bieten sich ebenfalls an. Einen anderen wichtigen Themenbereich für weitere<br />

Studien stellt die Weiterentwicklung des Konturierungs-Auslegungsprozesses dar. Konkrete<br />

Fragestellungen könnten sich auf die durch die gewählte Parametrisierung eventuell vorhande-<br />

96 Teil VI. Fazit

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