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Analyse der in Abb. 16.2 gezeigten Entropieverteilungen bei 99 % der Schaufelhöhe beantwortet<br />

werden. Aus Abb. 16.2a werden die Quellen der hohen gehäusenahen Verlustbeiwerte bei<br />

PT1 deutlich. Wie bereits beim 1,5-stufigen Forschungsverdichter beobachtet, wird der Wirbel<br />

beim Durchgang durch den Stoß stark aufgeweitet und in Richtung der nacheilenden Schaufel<br />

abgelenkt. Zusammen mit dem starken Entropieanstieg stromab der Stoß-Wirbel-Interaktion<br />

deutet dies auf ein Aufplatzen des Wirbels hin, was durch eine Überprüfung der Axialgeschwindigkeit<br />

in diesem Bereich bestätigt wurde. Die Grenze zwischen Zuströmung und Spaltströmung<br />

befindet sich bei PT1 nahe der Vorderkante der Rotorspitze, was demzufolge auch beim einstufigen<br />

Forschungsverdichter auf einen durch die Stoß-Wirbel-Interaktion getriebenen Spike-Type<br />

Instabilitätsmechanismus hindeutet. Eine Umspülung der Hinterkante konnte allerdings nicht<br />

festgestellt werden. Ein zweites Gebiet mit erhöhter Entropie zeigt sich an der Rotor-Saugseite,<br />

direkt stromab des Stoßes. Es handelt sich hier um eine stoßinduzierte lokale Ablösung der<br />

saugseitigen Schaufelgrenzschicht. In seiner Ausdehnung und Intensität ist diese Verlustquelle<br />

jedoch kleiner als das durch die Stoß-Wirbel-Interaktion entstandene Verlustgebiet und spielt<br />

für die Instabilität der Schaufelreihe nur eine untergeordnete Rolle.<br />

Mit Gehäusestrukturierung bleibt der Spaltwirbel auch nach dem Passieren des Stoßes kompakt,<br />

wie in Abb. 16.2b zu erkennen ist. Der starke Entropieanstieg entlang der Wirbeltrajektorie<br />

bleibt aus und das Interface zwischen Zuströmung und Spaltströmung trifft bei PT2 erst weiter<br />

stromab auf die nacheilende Schaufel als bei PT1. Das Verlustgebiet an der Schaufelsaugseite<br />

blieb annähernd unverändert. Insgesamt kann geschlossen werden, dass die durch die Umfangsnut<br />

bewirkten Änderungen des Strömungsfeldes denen beim 1,5-stufigen Forschungsverdichter<br />

qualitativ ähnlich sind. Trotz der oben beschriebenen Unterschiede scheint sowohl der dominante<br />

Instabilitätsmechanismus als auch der Einfluss der Gehäusestrukturierung auf diesen bei<br />

beiden Verdichtern gleich zu sein.<br />

16.2 Frontstufe eines Triebwerksverdichters<br />

Die Ergebnisse der Simulationen mit der Frontstufe des Triebwerksverdichters zeigten zunächst<br />

ein von den anderen beiden Verdichtern abweichendes Verhalten. Zwar wurde die Charakteristik<br />

mit Umfangsnut steiler, zeigte aber nur geringe Verbesserungen beim Arbeitsbereich. Der<br />

minimal erreichbare Durchsatz mit CT lag sogar oberhalb des minimalen Wertes ohne CT. Die<br />

Steigerung des Pumpgrenzabstandes von 8,91 % ohne Umfangsnut auf 8,94 % war auf das gestiegene<br />

maximale Totaldruckverhältnis zurückzuführen. Der Stufenwirkungsgrad stieg ebenfalls<br />

nur um Werte an, die eine Größenordnung unterhalb der bei den beiden Forschungsverdichtern<br />

beobachteten Verbesserungen lagen. Diese Resultate waren unerwartet, da der Rotor<br />

des Triebwerksverdichters aus vorangegangenen Studien als spitzenkritisch bekannt war. Zudem<br />

wurde eine Beteiligung der Stoß-Wirbel-Interaktion am aerodynamischen Versagen der Schaufelreihe<br />

vermutet. Eine genauere Analyse der Ergebnisse ergab, dass die numerische Stabilität<br />

der Simulationen mit und ohne Gehäusestrukturierung nicht durch den Rotor, sondern durch<br />

den Nabenbereich des Stators begrenzt wurde. Es wurde daher eine weitere Reihe von CFD-<br />

Rechnungen ohne den Stator durchgeführt.<br />

Die Kennfeldergebnisse dieser Berechnungen mit isoliertem Rotor sind in Abb. 16.3a gezeigt.<br />

Ohne den Stator weist auch der Triebwerksverdichter die gleichen qualitativen Änderungen im<br />

Verlauf der Drehzahllinien auf wie die beiden anderen Verdichter. Die Charakteristik mit CT ist<br />

steiler und erreicht sowohl höhere maximale Druckverhältnisse als auch niedrigere minimale<br />

Durchsätze als ohne die Umfangsnut. Die relative Erweiterung des Pumpgrenzabstandes be-<br />

90 16. Anwendung der Gehäusestrukturierung auf weitere Rotoren

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