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in Richtung der nacheilenden Schaufel abgelenkt. Weiterhin ist entlang der Wirbeltrajektorie eine<br />

starke Querschnittserweiterung und Entropieerhöhung unmittelbar stromab der Interaktion<br />

von Stoß und Wirbel zu beobachten. Dies ist ein Hinweis, dass ohne CT bei stark angedrosselten<br />

Betriebszuständen die Stoß-Wirbel-Interaktion den dominierenden Verlustmechanismus des<br />

Rotors darstellt. Weitere Untersuchung zeigten, dass sich hinter dem Stoß ein Stagnationsgebiet<br />

ausbildet, was auf einen aufgeplatzten Wirbel hindeutet. Die Vermutung liegt nahe, dass es<br />

sich hierbei um einen stabilitätskritischen Mechanismus handelt. Dies ist konsistent mit einem<br />

der Kriterien für Spike-Type Stall, laut dem kurz vor dem Erreichen der Stabilitätsgrenze der<br />

Übergang zwischen Zuströmung und Spaltströmung an der Vorderkante der Schaufel liegt [26].<br />

Aus Abb. 15.2a ist ersichtlich, dass dieser Zustand beinahe erreicht ist. Eine leichte Umspülung<br />

der Hinterkante ist ebenfalls vorhanden, jedoch trifft dieses Fluid nicht auf die nachfolgende<br />

Schaufel. Dies erklärt, warum es sich bei PT1 um den letzten numerisch stabilen Betriebspunkt<br />

der Variante ohne Gehäusestrukturierung handelt. Ein durch Stoß-Wirbel-Interaktion getriebener<br />

Instabilitätsmechanismus wird auch als „Tip Blockage Stall“ bezeichnet [121]. Verdichter<br />

mit diesem Merkmal gelten als positiv durch Gehäusestrukturierung beeinflussbar.<br />

Die in Abb. 15.2b gezeigte Entropieverteilung für PT2 macht deutlich, dass mit CT der Wirbel<br />

den rapiden statischen Druckanstieg im Stoß überwinden kann, ohne stark abgelenkt zu<br />

werden oder aufzuplatzen. Relativ zu PT1 wurde der Übergang zwischen Zuströmung und<br />

Spaltströmung weiter stromab der Rotor-Vorderkante verschoben. Die Umspülung der Hinterkante<br />

wurde reduziert. Zudem wurden die bei PT1 zu findenden maximalen Entropiewerte nicht<br />

mehr erreicht. Dies führt zu der Schlussfolgerung, dass die Umfangsnut über eine Beeinflussung<br />

der Stoß-Wirbel-Interaktion wirkt. Da die Konfiguration mit CT über PT2 hinaus angedrosselt<br />

werden konnte, kann indirekt daraus geschlossen werden, dass ohne Gehäusestrukturierung<br />

die Stoß-Wirbel-Interaktion tatsächlich den dominanten Mechanismus darstellte, welcher den<br />

stabilen Arbeitsbereich limitiert.<br />

15.2 Vergleich mit experimentellen Ergebnissen<br />

Die Kennfeldergebnisse der experimentellen Validierung der einzelnen Umfangsnut sind in Abb.<br />

15.3 gezeigt. Charakteristiken bei verschiedenen Drehzahlen sind für den 1,5-stufigen Forschungsverdichter<br />

mit und ohne Gehäusestrukturierung eingezeichnet. Während bei 100 % und<br />

95 % der Auslegungsdrehzahl die relative Anströmmachzahl im Bereich der Rotorspitze noch supersonisch<br />

war, lag bei 80 % der Auslegungdrehzahl ein vollständig subsonisches Strömungsfeld<br />

im Rotor vor. Die Bilanzierung erfolgte von der IGV-Eintrittsebene bis zur Rotor-Austrittsebene.<br />

Ebenfalls eingezeichnet ist die Lage der Stabilitätsgrenze für die beiden Varianten. Der Wirkungsgrad<br />

wurde mit Hilfe der Drehmomentmessung auf der Rotorwelle bestimmt. Für Drosselgrade<br />

nahe des Wirkungsgradmaximums haben die Charakteristiken mit und ohne CT einen<br />

ähnlichen Verlauf. Die Unterschiede sowohl für Massenstrom und Totaldruckverhältnis als auch<br />

für den Wirkungsgrad liegen innerhalb der Analysegenauigkeit, mit leicht höheren Wirkungsgraden<br />

für die Variante mit CT. Bei 95 % relativer Drehzahl lag für den Punkt des maximalen<br />

Wirkungsgrades der Variante ohne CT kein entsprechender Punkt mit CT vor, so dass für diese<br />

Drehzahl keine Aussage über die Veränderung des maximalen Wirkungsgrades getroffen werden<br />

kann.<br />

Mit steigendem Drosselgrad zeigen die Totaldruckverhältnis-Charakteristiken mit CT sowohl<br />

bei 100 % als auch bei 95 % der Auslegungsdrehzahl einen steileren Verlauf als ohne. Bei 80 %<br />

ist kein eindeutiger Unterschied in der Form der Charakteristik festzustellen. Beim Durchsatz<br />

86 15. 1,5-stufiger Forschungsverdichter mit Gehäusestrukturierung

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