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14 Auslegung und Parameter der<br />
Gehäusestrukturierung<br />
Anders als bei der nicht-achsensymmetrischen Endwandkonturierung stand bei der Auslegung<br />
der Gehäusestrukturierung nicht die Steigerung des Wirkungsgrades bei Betrieb des Verdichters<br />
auf der Arbeitslinie, sondern die Erweiterung des stabilen Arbeitsbereiches im Vordergrund. In<br />
Analogie zu den Auslegungskriterien der Endwandkonturierung war es jedoch nicht akzeptabel,<br />
für eine höhere Stabilitätsgrenze Einbußen beim Wirkungsgrad in Kauf zu nehmen. Zusätzlich<br />
sollten weitere Kriterien wie einfache Herstellbarkeit oder geringer Bauraum beachtet werden.<br />
Ferner war eine möglichst geringe Anzahl von Entwurfsparametern anzustreben.<br />
Als Bauform für die Gehäusestrukturierung wurde die einzelne Umfangsnut ausgewählt. Eine<br />
schematische Darstellung der Nut ist in Abb. 8.1b gegeben. Wie schon in Abschnitt 7.2.1<br />
erwähnt, handelt es sich dabei um eine Bauform, welche relativ zu ihrer Größe eine gute Stabilitätserweiterung<br />
liefern kann. Die Nut kann durch Drehen hergestellt werden, was einfache und<br />
genaue Herstellbarkeit begünstigt. Da es sich um eine umfangssymmetrische Geometrie handelt,<br />
kann die Auslegung mittels stationärer Einpassagenmodelle durchgeführt werden. Dies hält den<br />
Rechenaufwand zur Auslegung der Gehäusestrukturierung in akzeptablen Grenzen.<br />
Die Auslegung der Gehäusestrukturierung erfolgte in einem iterativen Prozess, der auf der finalen<br />
Variante des 1,5-stufigen Forschungsverdichters aufbaute. Für jede CT-Variante wurden zwei<br />
Betriebspunkte simuliert, der Auslegungspunkt und ein Punkt nahe Stall. Das Simulationsgebiet<br />
umfasste den gesamten Verdichter samt Einlaufstrecke. Es wurde nicht versucht, das jeweilige<br />
numerische Stabilitätslimit der einzelnen Varianten zu detektieren. Die verschiedenen Entwürfe<br />
wurden vielmehr anhand einer Reihe von Kriterien bewertet, die aus den beiden berechneten<br />
Betriebspunkten abgeleitet wurden. Der Wirkungsgrad im Auslegungspunkt, die Änderung des<br />
Durchsatzes im Auslegungspunkt sowie die Steigung der Charakteristik sind hier hervorzuheben.<br />
Letztere wurde als Indikator für die Stabilitätserweiterung genutzt. Die im Rahmen dieser<br />
Studie ausgelegte einzelne Umfangsnut war um 45 Grad stromauf geneigt. Sie war im vorderen<br />
Drittel der Rotorspitze positioniert. Die axiale Öffnung der Nut betrug 10 % der axialen Sehnenlänge<br />
an der Rotorspitze. Die radiale Höhe hatte den gleichen Betrag.<br />
Die Ergebnisse für den 1,5-stufigen Forschungsverdichter werden in Abschnitt 15 diskutiert. Für<br />
die in Abschnitt 16 beschriebenen Untersuchungen mit anderen Verdichterrotoren wurde keine<br />
erneute iterative Auslegung durchgeführt. Die Gründe für dieses Vorgehen sind am Anfang des<br />
Kapitels aufgeführt.<br />
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