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Abbildung 12.10.: Geometrie der Stator-Nabenkonturierung<br />
12.2 Nabenkonturierung bei einem Stator mit Deckbandleckage<br />
In Abschnitt 12.1.2 wurde gezeigt, dass nicht-achsensymmetrische Endwandkonturierung bei<br />
einem Axialverdichterstator genau dann signifikante Verbesserungen bewirken kann, wenn die<br />
Schaufelreihe ohne Konturierung ein ausgeprägtes wandnahes Rückströmgebiet aufweist. Dies<br />
wurde durch eine Reduktion der Schaufelzahl und die daraus resultierende Erhöhung der Diffusionszahl<br />
bewerkstelligt. Es stellt sich nun die Frage, ob Rückströmgebiete, deren Entstehung auf<br />
andere Ursachen zurückzuführen ist, ebenfalls durch Endwandkonturierung positiv beeinflusst<br />
werden können. Ein in diesem Zusammenhang relevantes Phänomen ist die Leckageströmung<br />
bei Statoren mit nabenseitigem Deckband. Da der Stator des 1,5-stufigen Forschungsverdichters<br />
keine Deckbandkavität hat, wurde für die in diesem Abschnitt vorgestellte Untersuchung der<br />
mehrstufige Niedergeschwindigkeitsverdichter herangezogen.<br />
Die Nabe des ersten Stators wurde mit nicht-achsensymmetrischer Endwandkonturierung ausgestattet.<br />
In Bezug auf Betriebspunkte, Zielgrößen und Randbedingungen wurde der in Abschnitt<br />
8.4 beschriebene halbautomatische Auslegungsprozess in Analogie zum Stator des<br />
1,5-stufigen Forschungsverdichters verwendet. Außer der Geometrie der Nabe wurden keine<br />
weiteren Änderungen am Stator vorgenommen. Die Nabenkonturierung wurde für die größte<br />
Spaltweite der Dichtspitzen in der Deckbandkavität ausgelegt. Dies entspricht nicht der Konfiguration,<br />
für die der Stator ursprünglich ausgelegt wurde. Das Ziel der in diesem Abschnitt<br />
vorgestellten Studie war es jedoch, die Wirksamkeit von nicht-achsensymmetrischer Endwandkonturierung<br />
bei der Reduzierung von leckageinduzierten Ablösegebieten zu demostrieren. Da<br />
bei der größten Spaltweite auch die am stärksten ausgeprägte Sekundärströmung an der Nabe<br />
zu erwarten war, wurde diese Konfiguration detailliert untersucht. Die Variation der Spaltweite<br />
erfolgte in einem weiteren Schritt. Sie wird am Ende dieses Abschnittes diskutiert.<br />
Eine Überlagerung der Nabengeometrien von Referenz und konturiertem Stator ist in Abb. 12.10<br />
gezeigt. Die maximale Amplitude der harmonischen Perturbation tritt im vorderen Drittel der<br />
Schaufelpassage auf. Sie beträgt 3,7 % der Schaufelhöhe und erreicht damit den höchsten Wert<br />
aller hier vorgestellten Konturierungen. Das hohe Niveau der nicht-achsensymmetrischen Amplituden<br />
fällt erst auf den letzten 25 % der axialen Sehenlänge ab und liegt an der Hinterkante<br />
auf einem ähnlichen Niveau wie bei den Nabenkonturierungen des Rotors oder des nominalen<br />
Stators des 1,5-stufigen Forschungsverdichters. Die Einzelheiten der Konturierung, insbesondere<br />
die axialen Variationen der achsensymmetrischen Radiusänderung und der Phasenverschiebung<br />
12.2. Nabenkonturierung bei einem Stator mit Deckbandleckage 75