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11 Nabenkonturierung bei einem<br />
transsonischen Rotor<br />
Der Rotor des 1,5-stufigen transsonischen Forschungsverdichters wurde mit nicht-achsensymmetrischer<br />
Nabenkonturierung ausgestattet. Dies geschah nach Abschluss der in Abschnitt<br />
10.1.1 beschriebenen sonstigen aerodynamischen und strukturmechanischen Auslegung des<br />
Verdichters. Die in diesem Kapitel als Referenz dienende Variante ohne Konturierung kann daher<br />
hinsichtlich ihrer Verlust- und Stabilitätswerte als repräsentativ für eine aktuelle Hochdruckverdichterstufe<br />
betrachtet werden. Durch die Konturierung sollten nun die bereits auf einem hohen<br />
Niveau befindlichen Leistungsparameter des Rotors weiter gesteigert werden. Verschlechterungen<br />
bei einzelnen Parametern oder bestimmten Betriebszuständen sollten dabei nicht in<br />
Kauf genommen werden.<br />
11.1 Anwendung ohne Schaufelmodifikation<br />
Zur Auslegung der nicht-achsensymmetrischen Nabenkonturierung wurde der in Abschnitt 8.4<br />
beschriebene halbautomatische Prozess verwendet. Die Bewertung der einzelnen Entwürfe erfolgte<br />
bei Auslegungsdrehzahl und zwei verschiedenen Drosselgraden: Dem als DP bezeichneten<br />
Auslegungspunkt und einem weiter angedrosselten Betriebszustand, der als NS gekennzeichnet<br />
wird. Außer der Geometrie der Nabe wurden keine weiteren Änderungen am Rotor vorgenommen.<br />
Ein Überblick über die Sensitivität des polytropen Rotor-Wirkungsgrades gegenüber verschiedenen<br />
Nabengeometrien kann aus Abb. 11.1 gewonnen werden. Gezeigt sind die Wirkungsgrade<br />
im Auslegungspunkt und nahe Stall, und zwar sowohl für die Referenz ohne 3D-Konturierung<br />
als auch für die während des Auslegungsprozesses erstellten Konturierungs-Varianten. Alle Daten<br />
in diesem Graph wurden direkt aus CFD-Ergebnissen, also ohne Einbeziehung der RBF-<br />
Antwortfläche, gewonnen. Die Ergebnisse beinhalten auch eine Anzahl von achsensymmetrischen<br />
Profilierungen, die ebenfalls Teil der initialen Datenbank waren. Der als „Konturierung<br />
+ Rotor-Modifikation“ bezeichnete Entwurf beinhaltet einen modifizierten Rotor und soll daher<br />
zunächst ignoriert werden. Auf diese Variante wird in Abschnitt 11.2 näher eingegangen.<br />
Zunächst fällt die geringe Höhe der Wirkungsgradsteigerungen auf. Die im Auslegungspunkt<br />
oder nahe Stall maximal erreichten Verbesserungen gegenüber der Referenz betragen nur wenig<br />
mehr als jeweils 0,05 % ∆η p . Zudem zeigt kein einziger Entwurf eine gleichzeitige Verbesserung<br />
sowohl im Auslegungspunkt als auch nahe Stall. Eine Konturierung mit verbessertem<br />
Wirkungsgrad in einem der beiden Betriebspunkte bewirkt eine mitunter signifikant größere<br />
Verschlechterung im jeweils anderen Betriebspunkt. Dies bedeutet, dass keine Konturierung gefunden<br />
werden konnte, welche die oben formulierten Auslegungskriterien vollständig erfüllt. Es<br />
könnte nun argumentiert werden, dass eine Wirkungsgraderhöhung nahe der Stabilitätsgrenze<br />
von weniger praktischem Nutzen ist als im Auslegungspunkt. Im vorliegenden Fall konnte<br />
die Änderung des Rotorwirkungsgrades nahe Stall jedoch auch zur zumindest qualitativen Illustration<br />
der Stabilitätsänderung genutzt werden, da sie konsistent mit anderen Indikatoren<br />
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