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IGV Rotor 1 Stator 1 Rotor 2 Stator 2<br />
Dichtspitzen<br />
Abbildung 10.7.: Seitenansicht sowie Eintritts-, Ausmisch- und Austrittsebenen des mehrstufigen<br />
Niedergeschwindigkeitsverdichters<br />
experimentellen Analyse. Bis auf den Nabenbereich des Stators wurden auch die Randbereiche<br />
mit typischer Genauigkeit wiedergegeben. Die beim Stator beobachteten Unterschiede wurden<br />
auf nicht im Modell enthaltene, für den Versuchsaufbau spezifische Aspekte der Realgeometrie<br />
zurückgeführt. Zusammen mit der bereits in Abschnitt 8.1 erwähnten Validierung des CFD-<br />
Softwarepakets für die Anwendung von Gehäusestrukturierung und nicht-achsensymmetrischer<br />
Endwandkonturierung sowie weiteren, in Abschnitt 15.2 diskutierten experimentellen Daten<br />
kann so davon ausgegangen werden, dass die in den Teilen IV und V präsentierten Ergebnisse<br />
zum Einfluss dieser Methoden auf das Strömungsfeld zumindest qualitativ richtig wiedergegeben<br />
werden.<br />
10.2 Mehrstufiger Niedergeschwindigkeitsverdichter<br />
Um das Verbesserungspotenzial nicht-achsensymmetrischer Endwandkonturierung in einem<br />
Stator mit Deckbandleckage zu untersuchen, wurde ein weiterer Verdichter herangezogen. Es<br />
handelte sich dabei um einen mehrstufigen Niedergeschwindigkeits-Forschungsverdichter. Der<br />
Verdichter war dem für andere Untersuchungen genutzten, als „LSRC“ bezeichneten Forschungsverdichter<br />
ähnlich, war jedoch weder hinsichtlich der geometrisch noch der aerodynamisch relevanten<br />
Parameter identisch mit der publizierten Variante [180]. Zur Zeit der Erstellung dieser<br />
Arbeit lagen noch keine zur Veröffentlichung freigegebenen experimentellen Daten für die hier<br />
genutzte Variante vor, so dass in der vorliegenden Arbeit ausschließlich numerische Ergebnisse<br />
für den mehrstufigen Niedergeschwindigkeitsverdichter präsentiert werden. Wie aus Abb.<br />
10.7 ersichtlich ist, bestand der Verdichter aus einem IGV und zwei Stufen. Sowohl Nabenals<br />
auch Gehäuseradius waren konstant. Der Stator der zweiten Stufe war in der sogenannten<br />
„Cantilevered“-Bauweise ausgeführt, also mit einem freien Schaufelende an der Nabe und einem<br />
entsprechenden Radialspalt. Der erste Stator hingegen verfügte über ein Deckband. In der<br />
Kavität befanden sich zwei Dichtspitzen.<br />
Im Auslegungspunkt hatte die Machzahl in der Eintrittsebene des ersten Stators einen Wert von<br />
0,21 in der Kanalmitte. Die mit der Sehnenlänge und der lokalen Eintrittsgeschwindigkeit gebildete<br />
Reynoldszahl des ersten Stators betrugt im Mittelschnitt 4 · 10 5 . Der Verdichter sollte repräsentativ<br />
für den hinteren Block eines aktuellen, hochbelasteten Hochdruckverdichters sein.<br />
Die Radialspalte der Dichtspitzen in der Deckbandkavität wurden entsprechend gewählt, um<br />
realistische Werte im Bereich von einem bis mehreren Prozent der Schaufelhöhe zu erreichen.<br />
In Kombination mit der hohen aerodynamischen Belastung und dem resultierenden statischen<br />
Druckanstieg des ersten Stators traten daher Leckagemassenströme in der Größenordnung bis<br />
54 10. Verdichter