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Umfangsnuten ✒<br />
Gehäuse<br />
Rotor-Schaufel<br />
Nabe<br />
Abbildung 7.4.: Skizze eines Rotors mit Umfangsnuten-CT in der Meridionalansicht.<br />
der vorgestellten Umfangsnuten-CT und den jeweils berichteten Einflüssen auf das Betriebsverhalten<br />
dieses Rotors lässt sich die auch aktuell noch vorhandene Unsicherheit in der Auslegung<br />
von Gehäusestrukturierungen ablesen. Da in vielen Gesichtspunkten gleichwertige Strategien<br />
und Prozesse verwendet wurden, sollten von den einzelnen Studien identische oder zumindest<br />
sehr ähnliche Ergebnisse zu erwarten sein. Dies ist jedoch nicht der Fall. Auf einige der<br />
Ursachen für die beobachteten Abweichungen wird in Abschnitt 7.2.3 näher eingegangen. Die<br />
optimale Zahl, Positionierung, Form und Größe der Umfangsnuten ist stark verdichterspezifisch.<br />
Es gibt jedoch Hinweise, dass flache Nuten mit einer radialen Erstreckung von weniger als 5 %<br />
der axialen Rotorsehnenlänge bei annährernd gleicher Stabilitätserweiterung einen günstigeren<br />
Wirkungsgradeffekt haben als tiefe Nuten [104, 146]. Im Vergleich zu umfangsdiskreten<br />
Bauformen erreichen Gehäusestrukturierungen mit mehreren Umfangsnuten eine geringere Erweiterung<br />
des Verdichterarbeitsbereiches, haben aber auch einen kleineren Einfluss auf den<br />
Wirkungsgrad.<br />
Einzelne Umfangsnut<br />
Bei dieser Bauform existieren reine CFD-Studien sowohl für transsonische [98, 152, 153, 159–<br />
161] als auch für subsonische Verdichter [143, 162]. Gemischte oder ausschließlich experimentelle<br />
Studien beinhalten Niedergeschwindigkeitsverdichter [163, 164] und subsonische Hochgeschwindigkeitsverdichter<br />
[102, 165], aber keine transsonischen Verdichter. Mehrfach wurde<br />
eine einzelne Umfangsnut im Rahmen von Parameterstudien für ein CT mit mehreren Umfangsnuten<br />
eingesetzt, um die Beiträge der verschiedenen Nuten zum Gesamtergebnis zu beurteilen<br />
[143, 152, 153, 159]. Hervorzuheben sind auch die Arbeiten von Houghton und Day, die mit Hilfe<br />
eines Niedergeschwindigkeitsverdichters mit einzelner Umfangsnut detaillierte Studien zur<br />
CT-Wirksamkeit und zur Interaktion mit dem Instabilitätsmechanismus des Verdichters durchführten<br />
[163, 164]. Bezüglich ihrer Größe und Querschnittsform unterscheidet sich die einzelne<br />
Umfangsnut nicht von der Bauformen mit mehreren Umfangsnuten: Die axiale Erstreckung der<br />
meist rechteckigen Nut beträgt etwa 10 % der axialen Sehnenlänge der Rotorspitze, mit einem<br />
Kantenlängenverhältnis von etwa 0,5 bis 1,5. Bei einer axialen Erstreckung über die gesamte<br />
axiale Sehnenlänge hinweg wird auch von „Sloped Trench“ [159–161] oder „Stepped Tip Gap“<br />
[102] Casing Treatments gesprochen. Die axiale Positionierung der einzelnen Nut ist ein wichtiger<br />
Auslegungsparameter. Die neuere Literatur liefert jedoch keine konsistenten Erkenntnisse<br />
32 7. Stand der Forschung