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dieser Eigenschaft vorgestellt. Darüber hinaus wurde der Auslegungsprozess experimentell validiert,<br />
was zu einer erhöhten Relevanz der dokumentierten Ergebnisse beiträgt.<br />
Eigenschaften<br />
Experimentelle Ergebnisse zur erreichten Reduktion des Totaldruckverlustes wurden bisher nur<br />
für eine lineare Kaskade geliefert [73, 74]. Dort wurde eine Größenordnung von etwa 17 % bis<br />
20 % des Ausgangswertes bestimmt. Die Arbeiten von Hoeger et al. sowie Lepot et al. weisen<br />
darauf hin, dass sich durch eine 3D-Profilierung bessere Ergebnisse erzielen lassen als durch eine<br />
achsensymmetrische Konturierung [64, 77, 80, 81]. Aus den übrigen Studien lässt sich ableiten,<br />
dass eine nicht-achsensymmetrische Annuluskonturierung bei Statoren größere Verbesserungen<br />
erzielen kann als bei Rotoren, und zwar genau dann, wenn die Ausgangsvariante des betrachteten<br />
Stators ein wandnahes Rückströmungsgebiet aufweist. Die Konturierung kann dann zur<br />
Unterdrückung dieses Rückströmungsgebietes eingesetzt werden und reduziert somit dessen<br />
Anteil an den Gesamtverlusten des Stators. Bei Rotoren wurde bisher nur von vergleichsweise<br />
geringen aerodynamische Verbesserungen durch eine 3D-Nabenkonturierung berichtet. Reduktionen<br />
beim Totaldruckverlust, soweit vorhanden, waren nicht im unmittelbaren Nabenbereich,<br />
sondern bei Schaufelhöhen oberhalb von 10 % zu finden. Allerdings ist aus den veröffentlichten<br />
Daten nicht ersichtlich, ob dies generell für Axialverdichterrotoren gilt oder vielmehr in der Auswahl<br />
der jeweiligen Rotoren begründet ist, die allesamt keine Ablöseneigung im Nabenbereich<br />
erkennen ließen. Die Prozedur zur Auslegung der Konturierungsgeometrie ist nah an die im<br />
Turbinenbereich verwendete Methodik angelehnt. In der Mehrzahl der veröffenlichten Arbeiten<br />
werden automatisierte Auslegungsverfahren genutzt, die verschiedene Suchverfahren mit stationärer<br />
RANS-CFD koppeln.<br />
Aufgrund der im Vergleich zu Turbinen kurzen Zeit, seit der Verdichter mit 3D-Konturierung untersucht<br />
werden, sind einige für den Einsatz in Produktionstriebwerken relevante Eigenschaften<br />
noch nicht detailliert betrachtet worden. Dazu zählen beispielsweise Abhängigkeiten von Machund<br />
Reynoldszahl sowie generell das Verhalten in Betriebspunkten abseits des Auslegungspunktes.<br />
Ebenso ungeklärt sind Robustheitsaspekte und das Zusammenspiel mit verdichtertypischer<br />
Sekundärgeometrie wie Ausrundungsradien oder Kavitäten. Weiterhin gibt es zumindest<br />
in der offenen Literatur noch keine experimentelle Validierung der für einen Hochgeschwindigkeitsverdichter<br />
vorhergesagten Wirkungsgradsteigerung. Zuletzt ist auch noch offen, wie sich<br />
die zusätzlichen Gestaltungsmöglichkeiten, die sich durch die nicht-achsensymmetrische Nabenoder<br />
Gehäusekonturierung ergeben, am besten in modernen Axialverdichtern einsetzen lassen.<br />
Diese weisen in der Regel keine ausgeprägten Rückströmungsgebiete auf, welche durch eine<br />
Konturierung unterdrückt werden könnten. Zwar können unter Zuhilfenahme der vorhandenen<br />
Untersuchungen im Turbinenbereich Vermutungen über die genannten Aspekte angestellt<br />
werden. Zumindest eine Überprüfung der aufgestellten Thesen ist für Axialverdichter jedoch<br />
unumgänglich. Dies ist ein weiterer Grund für die Wahl der Aufgabenstellung der vorliegenden<br />
Arbeit, die insbesondere den letzten der angesprochenen Punkte, nämlich das Zusammenspiel<br />
der Konturierung mit bestehenden Methoden der 3D-Schaufelgestaltung, näher untersuchen<br />
soll.<br />
7.1. Endwandkonturierung 27