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Spaltwirbel<br />

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❅❘<br />

Rotor-Drehrichtung<br />

(a) Geschwindigkeitsvektoren [1]<br />

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❍❨ ❍<br />

❍<br />

Rotor-Vorderkante<br />

(b) Visualisierung des Rotorspaltwirbels durch Stromlinien<br />

Abbildung 4.1.: Strömung im Schaufelspalt und Rotorspitzenwirbel.<br />

Schaufelsaugseite zu einem Wirbel aufrollt. In Abb. 4.1b wurde dieser Spitzenwirbel anhand<br />

von Stromlinien visualisiert. Die Umfangskomponente der Trajektorie des Wirbelkerns verläuft<br />

von der Saug- zur Druckseite der nachfolgenden Schaufel und ist damit engegengesetzt zur<br />

Richtung der Querkanalströmung.<br />

Qualitativ würden Spaltleckage und Spitzenwirbel auch in einer reibungsfreien Strömung entstehen.<br />

Jedoch sind sowohl der Betrag des Spaltmassenstroms als auch die in der Schaufelpassage<br />

entstehenden Verluste von viskosen Vorgängen dominiert [1]. Die der Spaltströmung<br />

zugeordneten Phänomene haben einen signifikanten Anteil an der gesamten Verlust- und Blockageproduktion<br />

der Schaufelreihe. Bei einer Vergrößerung des Rotorspaltes und einer damit<br />

einhergehenden Erhöhung des Leckagemassenstromes sinken sowohl Wirkungsgrad als auch<br />

Pumpgrenze. Auf den Beitrag des Spaltwirbels bei der Entstehung von Instabilitäten wird in<br />

Abschnitt 5 näher eingegangen.<br />

In subsonischen Verdichtern ändert sich sowohl der Punkt des Abrollens des Spitzenwirbels<br />

von der Schaufelsaugseite als auch seine Trajektorie mit dem Drosselgrad. Im Gegensatz dazu<br />

findet in transsonischen Verdichtern vor dem Auftreffen des Wirbels auf den Stoß nur eine<br />

vergleichsweise geringe Änderung dieser Attribute statt [3]. Der Wirbel stellt eine Quelle instationärer<br />

Strömung dar. Ihm kann, in Analogie zu den Wirbelpaaren an den Flügelspitzen<br />

eines Flugzeuges, eine charakteristische Frequenz zugeordnet werden [4]. Hinweise auf durch<br />

den Wirbel verursachte instationäre Stromungsvorgänge wurden in Niedergeschwindigkeits-<br />

Forschungsverdichtern gefunden, aber auch in subsonischen und transsonischen Hochgeschwindigkeitsverdichtern<br />

[5].<br />

Unter der Wirkung der Druckgradienten innerhalb der Schaufelpassage kann der Wirbelkern<br />

plötzlich seine Richtung und seinen Querschnitt ändern. In Verbindung mit dem Auftreten eines<br />

Stagnationsgebietes in Verlängerung der ursprünglichen Wirbeltrajektorie wird ein solches Verhalten<br />

als „Aufplatzen“ bzw. „Vortex Breakdown“ bezeichnet. Diesem Phänomen kann ebenfalls<br />

eine charakteristische Frequenz zugeordnet werden. Wie in Abb. 4.2a gezeigt, sind von Deltaflügeln<br />

im hier relevanten Reynoldszahlbereich zwei verschiedene Topologien aufgeplatzter<br />

Wirbel bekannt: Blasenförmiges und spiralförmiges Aufplatzen. Schrapp konnte für einen Niedergeschwindigkeitsverdichter<br />

die Existenz des spiralförmigen Aufplatzens des Spitzenwirbels<br />

experimentell bestätigen [6]. Die zugehörige Strömungstopologie ist in Abb. 4.2b skizziert.<br />

Eine numerische Studie von Yamada et al. weist auf die Existenz eines aufgeplatzten Wirbels<br />

auch für den transsonischen NASA Rotor 37 hin [7]. Nahe des Wirkungsgradmaximums handelt<br />

4.1. Spaltleckage und Spitzenwirbel 15

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