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Leichter bauen – Zukunft formen<br />

4. Anwendertagung Textilbeton<br />

Verstärken von Betonbauteilen<br />

mit geklebter Bewehrung<br />

Auswirkungen auf die allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen<br />

Das Zulassungsgebiet „Klebeverstärkungen“<br />

gibt es am DIBt seit 1984.<br />

Allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen<br />

werden seit 1986 erteilt. Zunächst<br />

nur für aufgeklebte Stahllaschen und<br />

seit 1996 für CFK-Lamellen und CFK-<br />

Gelege. Seit 2004 gibt es allgemeine<br />

bauaufsichtliche Zulassungen für in<br />

Schlitze verklebte CFK-Lamellen.<br />

Neben den Anforderungen an die<br />

Bestandteile des Bausatzes, der dabei<br />

durchzuführenden werkseigenen<br />

Produktionskontrolle und Fremdüberwachung<br />

enthalten die allgemeinen<br />

bauaufsichtlichen Zulassungen zurzeit<br />

noch die Anforderungen an die Ausführungsbetriebe,<br />

die Überwachung<br />

der Ausführung, die Ausführungsregeln<br />

sowie die Bemessungsregeln.<br />

Seit Eröffnung des Zulassungsgebietes<br />

waren die Bemessungsmodelle, insbesondere<br />

für aufgeklebte Verstärkungen,<br />

Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher<br />

Untersuchungen. Durch diese<br />

wurde hauptsächlich aus theoretischen<br />

Überlegungen vermutet, dass in den<br />

Zulassungen enthaltene Bemessungsmodelle<br />

für bestimmte Fälle zu unsicher<br />

sind und deshalb durch sicherere<br />

ersetzt werden müssen.<br />

Die neuen Bemessungsmodelle erfassten<br />

zwar die Wesentlichen Einflüsse<br />

aus theoretischer Sicht besser, führten<br />

aber zu wesentlich unwirtschaftlicheren<br />

Ergebnissen. Um die Wirtschaftlichkeit<br />

wieder zu verbessern wurde von den<br />

führenden Forschungseinrichtungen auf<br />

diesem Gebiet, der TU Braunschweig<br />

und der TU München, ein Forschungsvorhaben<br />

ins Leben gerufen, dass dem<br />

Zweck diente, ein praxisgerechtes und<br />

wirtschaftliches Bemessungsverfahren<br />

für Klebeverstärkungen zu entwickeln.<br />

Die Koordinierung des Vorhabens<br />

wurde vom DAfStb übernommen. Das<br />

Forschungsvorhaben wurde im August<br />

2010 abgeschlossen. Basierend auf<br />

den Ergebnissen des Forschungsvorhabens<br />

wurde in einem Arbeitausschuss<br />

des DAfStb eine Richtlinie erstellt, die<br />

sowohl die Anwendungsregeln als auch<br />

die Bemessungsverfahren für aufgeklebte<br />

Biegezugverstärkungen (Stahllaschen,<br />

CFK-Lamellen und CFK-Gelege), in<br />

Schlitze geklebte Biegezugverstärkungen<br />

(CFK-Lamellen), aufgeklebte Querkraftverstärkungen<br />

(Stahllaschen und<br />

CFK-Gelege) und durch Umwicklung<br />

mit CFK-Gelege verstärkte Stützen beinhaltet.<br />

An der Erarbeitung der Richtlinie<br />

waren die am Forschungsvorhaben beteiligten<br />

Wissenschaftler, die Anwender,<br />

die Hersteller der Bausätze für Klebeverstärkungen<br />

und das DIBt beteiligt.<br />

Die Richtlinie wurde im März 2012 vom<br />

DAfStb-Vorstand verabschiedet.<br />

Als nächstes sollen die allgemeinen<br />

bauaufsichtlichen Zulassungen umgestellt<br />

werden und in den Abschnitten<br />

der Bemessung und Anwendung<br />

Bezug auf diese Richtlinie nehmen. Bei<br />

zukünftigen Änderungen oder Ergänzungen<br />

des Bemessungsmodells wird<br />

es dann nicht mehr notwendig sein, die<br />

Zulassungen in dem Maße zu ändern,<br />

wie es bisher bei der Änderung eines<br />

Bemessungsmodells notwendig war.<br />

Unabhängig von den Verbesserungen<br />

und Ergänzungen der Bemessungsmodelle<br />

gibt es aber auch neue Anforderungen<br />

bei der Beurteilung der<br />

Eigenschaften der Bausätze, die Voraussetzung<br />

für die Erteilung einer allgemeinen<br />

bauaufsichtlichen Zulassung sind.<br />

Die Gründe für diese neuen Anforderungen<br />

sind im Wesentlichen folgende:<br />

- die Berücksichtung der europäisch<br />

harmonisierten Klebstoffnorm DIN<br />

EN 1504-4,<br />

- die Alkaliresistenz der in den<br />

Bausätzen enthaltenen Klebstoffe,<br />

Reparaturmörtel (meistens PCs) und<br />

CFK-Lamellen muss festgestellt werden,<br />

- die Anwendbarkeit des neuen<br />

Ermüdungsmodells bei der Verstärkung<br />

von durch nicht vorwiegend<br />

ruhende Belastung beanspruchter<br />

Stahlbetonbauteile muss nachgewiesen<br />

werden.<br />

Weiterhin beinhaltet die DAfStb-Richtlinie<br />

Bemessungsmodelle für CFK-Gelege<br />

zur Querkraftverstärkung und Stützenverstärkung,<br />

die Parameter enthalten,<br />

die durch Zulassungsversuche zu<br />

bestimmen sind. Aus diesem Grund<br />

wird die Umstellung der allgemeinen<br />

bauaufsichtlichen Zulassungen auf die<br />

DAfStb-Richtlinie „Verstärken von Betonbauteilen<br />

mit geklebter Bewehrung“<br />

mit einigen zusätzlichen, bisher nicht im<br />

Prüfprogramm enthaltenen Prüfungen<br />

verbunden sein.<br />

Autor:<br />

Mögliche Arten von Verstärkungsbausätzen nach der DAfStb-Richtline „Verstärken von Betonbauteilen<br />

mit geklebter Bewehrung“:<br />

a) Aufgeklebte Stahllaschen oder CFK-Lamellen als Biegezugbewehrung und aufgeklebte Stahllaschenbügel<br />

als Schubbewehrung<br />

b) In Schlitze geklebte CFK-Lamellen als Biegezugbewehrung und aufgeklebte Stahllaschenbügel als<br />

Schubbewehrung<br />

c) Aufgeklebte CFK-Gelege als Biegezug- und Schubbewehrung oder Stützenverstärkung<br />

Dr. Rolf Alex<br />

DIBt, Berlin<br />

www.dibt.de<br />

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