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4. Anwendertagung Textilbeton<br />

Leichter bauen – Zukunft formen<br />

Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Textilbeton<br />

durch Zugabe von Kurzfasern<br />

Frühere Untersuchungen<br />

von textilbewehrtem Beton<br />

zeigten, dass die hohen<br />

Werte der Zugfestigkeit von<br />

Textilbeton (engl.: TRC =<br />

Textile Reinforced Concrete)<br />

typischerweise erst bei<br />

relativ großen Verformungen<br />

erreicht werden und von<br />

der Bildung verhältnismäßig<br />

breiter Risse begleitet sind.<br />

Derartig große Verformungen<br />

vor dem Materialversagen<br />

sind für die Energiedissipation<br />

sowie die Tragsicherheit<br />

von entscheidender Bedeutung.<br />

Im Gegensatz dazu<br />

sind im Gebrauchszustand<br />

große Verformungen nicht<br />

erwünscht, so dass bei der<br />

Gebrauchslastbemessung nur<br />

relativ kleine Kräfte angesetzt<br />

werden können. Außerdem<br />

sind im Gebrauchszustand<br />

große Rissweiten nicht nur<br />

aus ästhetischen Gründen zu<br />

vermeiden: Risse mit großer<br />

Weite erleichtern flüssigen<br />

sowie gasförmigen Schadmedien<br />

den Zutritt in den<br />

TRC oder in darunter liegende,<br />

zu verstärkende und zu<br />

schützende Bauteile. Weiterhin<br />

kann bei hoher mechanischer<br />

Beanspruchung eine<br />

Delamination zwischen den<br />

textilen Bewehrungslagen<br />

infolge ungenügender Haftzugfestigkeit<br />

des Feinbetons<br />

stattfinden.<br />

Ein effizienter Ansatz zur erheblichen<br />

Verbesserung des<br />

mechanischen und bruchmechanischen<br />

Verhaltens<br />

von TRC ist die Zugabe von<br />

kurzen Fasern. In Abhängigkeit<br />

von der Art der Kurzfasern<br />

konnten aus Experimenten<br />

folgende Schlüsse<br />

gezogen werden:<br />

q Ausgeprägte Erhöhung<br />

der Erstrissspannung<br />

(Verdoppelung bis Verdreifachung<br />

bei Zugabe<br />

von ca. 1 Vol.-% Kurzfasern),<br />

q Entwicklung von zahlreicheren<br />

und damit feineren<br />

Rissen (Verbesserung<br />

der Duktilität),<br />

q Steigerung der Zugfestigkeit,<br />

q Erhöhung der Energiedissipation<br />

(Fläche unter der<br />

Spannungs-Dehnungskurve),<br />

q Anhebung der Haftzugfestigkeit<br />

der Matrix,<br />

q Verbesserung des<br />

Verbundes zwischen<br />

Multifilamentgarn und<br />

Matrix (Vernadelung der<br />

Interphase, zusätzliche<br />

Haftbrücken)<br />

Bild oben: Relativ breite Risse an der Oberfläche eines belasteten<br />

TRC-Elementes<br />

Unteres Bild: Delamination zwischen textilen Bewehrungslagen;<br />

TRC Probe unter Zugbelastung<br />

Autoren:<br />

Rabea Barhum<br />

Viktor Mechtcherine<br />

TU Dresden, Institut für Baustoffe<br />

Bild links: Effekt der Zugabe von Kurzfasern<br />

aus AR-Glas auf das Spannungs-Dehnungsverhalten<br />

von TRC unter Zugbelastung (links) und<br />

Rissbildung an den Probenoberflächen (rechts)<br />

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